Zweibrücken Wiese gibt’s jetzt im Doppel

ZWEIBRÜCKEN. 57 Minuten waren am Freitag gespielt, da hallten „Wiese, Wiese“-Rufe durch die Westpfalzhalle. Die galten ausnahmsweise nicht Philip Wiese, sondern seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Felix. Der half beim 31:24 (15:11)-Erfolg der VTZ gegen Aufsteiger TSG Friesenheim II aus.

Stürmisch gefordert wurde sein Einsatz von den Fußballern des SV Großsteinhausen, die auf der Tribüne den Einsatz ihres Teamkollegen auf dem Handballfeld forderten. „Fußball ist mein eigentliches Hobby“, verriet Felix Wiese. Am Donnerstag hatte er, nur zum Spaß und um sich zu bewegen, im Handballtraining vorbeigeschaut. Da Raimonds Trifanovs Einsatz grippebedingt fraglich war, hieß es für Wiese II: „bereithalten zum Spiel“. Oberligaluft durfte auch mal wieder Zweitmannschaftsspieler Ingmar Steiger schnuppern, der Anfang der 2000er-Jahre schon für die VTZ gespielt hatte. Als er und Felix Wiese kurz vor Spielende gemeinsam einen Friesenheimer Wurf blockten, gab es viel Applaus. Dass am Ende ganz entspannt gespielt werden konnte, dafür hatten die Zweibrücker zwischen der 27. und 36. Minute gesorgt. In dieser Phase zogen sie von 11:10 auf 20:12 davon. Damit zeigte sich nun endlich auch auf der Anzeigetafel die von Beginn an vorhandene spielerische Überlegenheit der VTZ. „In den ersten 20 Minuten haben wir ganz gut gedeckt und Lennart hat ein paar schöne Bälle gehalten“, lobte Röhrig Torwart Lennart Schulte und machte das mit als Grund für den bis dato knappen Spielstand aus. Aus Sicht von VTZ-Trainer Mirko Schwarz stellten sich die ersten 27 Minuten so dar: „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht, vier, fünf hundertprozentige Chancen vergeben“. Dabei dachte er wohl an die vergebenen Gegenstöße durch Steffen Kiefer oder Martin Mokris, die vergebenen Rückraumwürfe von Philip Wiese. „Das heute war gar nichts“, fasste Wiese seine wenig erfolgreichen Angriffsbemühungen selbstkritisch zusammen. Treffsicherer mit Tiefwürfen und Aufsetzern war da Martin Mokris, der erneut gut mit Kreisläufer Tomas Mazar harmonierte. Auch bei Kiefer stieg im Spielverlauf die Treffsicherheit. Die Abwehr war meist im Bilde. Unter anderem Friesenheims vielseitiger Außenspieler Nils Eckhardt, der mal auf der linken, mal auf der rechten Seite auftauchte, narrte den Abwehrverband inklusive Torwart Peter Pcola einige Male. Hatte Pcola mit dem Außen so seine Mühe, so war er ansonsten hellwach, entschärfte unter anderem einen Strafwurf und Tempogegenstöße. Auch der grippegeschwächte Trifanovs durfte im zweiten Abschnitt noch ran. Dass er eine große Fangemeinde hat, zeigte sich, als er begleitet von Jubel nach 39 Minuten das Spielfeld betrat. Er bedankte sich dafür so, wie es den Fans am besten gefällt: mit einem Klasse-Wurf zum 23:13. Es war nicht alles Gold, was am Freitag bei der VTZ glänzte. „Wir haben zwei Punkte geholt, haben auch mal recht deutlich gewonnen“, nannte Schwarz die entscheidenden Faktoren. Es durfte feucht-fröhlich gefeiert werden: Neu-Oberligaspieler Felix Wiese hatte Einstand zu bezahlen und Linksaußen Max Ulbrich den obligatorischen Kasten Bier für den 30. Treffer im Spiel zu finanzieren. Dass sein Tor zum 30:24 (59.) einer der schönsten Treffer im Spiel war, was unter anderem Mokris mit Sonderapplaus würdigte, passte zu den stimmungsvollen Schlussminuten. (add)

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