Panorama Haft für 74-Jährige: Mordversuch mit Kartoffelsalat
«München.» Aus Heimtücke und Habgier hat eine 74-Jährige ihrem Ehemann vergifteten Kartoffelsalat serviert, um ihn zu töten. Das Landgericht München I hat die Frau gestern wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Laut Anklage wollte sie an das Erbe ihres Mannes und hat ihm deshalb Frostschutzmittel in den Salat gerührt. Doch der Plan ging nicht auf: Der heute 82-Jährige überlebte. Bei der Urteilsverkündung war das Gericht davon überzeugt, dass die 74-Jährige ihren Mann von langer Hand geplant vergiften und töten wollte. Schon 2014 – und nur rund 24 Stunden nach dem ersten Hochzeitstag – habe die Frau im Internet mögliche Tötungsarten recherchiert. Schließlich habe sie eine Flasche mit Ethylenglykol bestellt – und Plüschhausschuhe. Im Mai vergangenen Jahres kredenzte sie ihrem Mann dann das beinahe tödliche Abendessen. Dass sie ihren Mann loswerden wollte, daraus soll die 74-Jährige nie ein großes Geheimnis gemacht haben. Bei einer Familienfeier habe sie nach einem Mörder gefragt, dem sie 400 Euro bieten wollte, sagte der Richter. „Da drängt sich der Verdacht auf, dass sogar die Ehe geplant war, um einen schönen Lebensabend genießen zu können.“