Attacke in Uelzen Mutmaßlicher Täter erst kurz zuvor freigelassen

Die Polizei sucht Zeugen, die die Tat am Bahnhof in Uelzen beobachtet haben.
Die Polizei sucht Zeugen, die die Tat am Bahnhof in Uelzen beobachtet haben.

Nach einem tödlichen Angriff im Bahnhof von Uelzen, bei dem ein 55-jähriger Familienvater eine Treppe hinabgestoßen wurde, sucht die Polizei weiter Zeugen.

Der mutmaßliche Täter sitzt weiter in Haft. Bundespolizisten hatten ihn kurz nach der Tat im Bereich des Bahnhofs festgenommen. Wie verschiedene Medien berichten, ist der Mann ein geduldeter Asylbewerber aus Marokko. Während der Tat soll er alkoholisiert gewesen sein und unter Drogen gestanden haben. Nach Angaben der Ermittler soll der 18-Jährige sein Opfer eine Treppe zu einem Bahnsteig in Uelzen (Niedersachsen) hinuntergestoßen oder -getreten haben. Bei der von Zeugen bemerkten Tat erlitt der 55-Jährige schwerste Kopfverletzungen und starb trotz sofortiger medizinischer Hilfe vor Ort.

Vor Taliban geflüchtet

Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, war das 55-jährige Opfer Ramesh K. 2012 mit seiner Familie vor den Taliban aus Afghanistan geflüchtet. In Deutschland arbeitete er als Küchenhelfer – oft bis spät in die Nacht. Tragisch: „Bild“ zitiert seine Tochter, nach deren Darstellung Ramesh K. zum Tatzeitpunkt um 1.30 Uhr normalerweise gar nicht am Uelzener Bahnhof gewesen wäre. Doch er sei im Zug von Hamburg nach Lüneburg eingeschlafen, habe den Ausstieg verpasst und sei in Uelzen gestrandet.

Der 18-jährige Amine Y. soll seit Anfang dieses Jahres in Uelzen in einer Wohnunterkunft gelebt haben. Bereits vor der Tat am 13. Juli habe er auf einen anderen Mann eingeschlagen. Ihm wurden immer wieder auch andere Delikte wie Taschendiebstahl vorgeworfen. Nur wenige Stunden bevor er Ramesh K. angriff, wurde der 18-Jährige offenbar nach Drogenkonsum von der Polizei in eine Zelle gesperrt. Doch wenig später ließen ihn die Beamten wieder frei: Nur viereinhalb Stunden später soll er Ramesh K. die Treppe hinuntergestoßen oder -getreten haben.

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