Kommentar Weinkönigin-Diskussion: Glaubenskrieg an der Weinstraße

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Die Pfalzwein hat die Debatte um die Zukunft der Weinkönigin wegen mieser Kommunikation verbockt. Der Ton, den manche Kritiker nun aber anschlagen, hat Trump-Niveau.

Um es gleich zu sagen: Die Verantwortlichen der Pfalzwein sind selbst schuld daran, dass die Debatte um die Zukunft der Pfälzischen Weinhoheiten derart in die Hose gegangen ist. Es gehört zum politischen Einmaleins, Mehrheiten für eine Reform frühzeitig zu suchen. Das geht nur, in dem Beteiligte umfassend eingebunden, gehört – und im besten Fall von der Neuerung überzeugt werden.

All das haben die Verantwortlichen der Gebietsweinwerbung nicht getan und dafür die Quittung erhalten. Viele Politiker und Verbandsvertreter protestieren, auch viele Pfälzer halten nichts davon, dass Amt abzuschaffen und durch Weinbotschafterinnen und Weinbotschafter zu ersetzen.

Riesling-Trump von der Weinbruderschaft

Erstaunlich ist allerdings der Sound, den die Debatte inzwischen hat. Bei manchen Äußerungen entsteht der Eindruck, als gehe es um die Zukunft des Abendlandes – ein Glaubenskrieg an der Weinstraße. Dass gerade ein Vertreter der sonst so bürgerlichen Weinbruderschaft von den „Methoden der Pfalzwein“ und antidemokratischen Tendenzen faselt, schlägt dem Fass den Boden aus. Wer eine ernsthafte Diskussion will, sollte sich nicht aufführen wie ein Riesling-Trump, sondern bei seinen Argumenten gegen die Reform bleiben, die es beileibe gibt.

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