Weinbau Erste alkoholarme Weine auf dem Markt

Die ersten alkoholarmen Weine sind in der Südpfalz auf den Markt gekommen haben gerade einmal 3,5 und fünf Prozent Alkohol.
Die ersten alkoholarmen Weine sind in der Südpfalz auf den Markt gekommen haben gerade einmal 3,5 und fünf Prozent Alkohol.

Während alkoholfreie Weine an Bekanntheit zulegen, sind die Erzeugnisse mit wenig Alkohol bisher ein Nischenprodukt. In der Südpfalz setzen Winzer aber bereits darauf. Was es damit auf sich hat.

Wenn ein Wein zwischen 0,5 und sechs Prozent Alkohol hat, spricht man in der Regel von „alkoholreduziert“. Denn Wein hat normalerweise einen Alkoholgehalt von mindestens 8,5 Prozent. Wie viel alkoholreduzierte Weine es überhaupt gibt, darüber kann nur spekuliert werden. Erhebungen dazu gibt es keine. Ähnlich wie bei der vermeintlich verwandten Variante, den alkoholfreien Weinen, geht das Deutsche Weininstitut davon aus, dass alkoholarmer Wein zwar ein Nischenprodukt bleiben, die Nachfrage aber spürbar steigen wird.

„Aufgrund des geänderten Konsumverhaltens und des steigenden Gesundheitsbewusstseins dürften die Produkte in Zukunft verstärkt zu finden sein“, teilt das Institut mit – allerdings in Bezug auf die alkoholfreien Weine, zu denen sich Parallelen ziehen lassen. „Ganz oder gar nicht“, laute wohl die Devise der Winzerinnen und Winzer in Bezug auf den Alkoholgehalt bei der Herstellung, sagt Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband. Dieser beobachte eine steigende Produktion von und Nachfrage nach entalkoholisierten Weinen. Die alkoholarmen Varianten seien bisher jedoch kaum ein Thema.

Alkohol als Geschmacksträger

Die Entalkoholisierung der Weine geschieht mittlerweile überwiegend mittels Vakuumdestillation. Ein teures und aufwendiges Verfahren, das sich nur für wenige Weinbaubetriebe lohnt, so dass sie bei Fremdfirmen produzieren lassen oder einkaufen. Bei der Auswahl der Grundweine ist es wichtig, auf aromastarke Rebsorten und gute Qualitäten zu achten, damit möglichst viele Aromastoffe in das Endprodukt übergehen können. Denn Alkohol ist ein Geschmacksträger. Ein Pluspunkt für die alkoholarmen Varianten, die durch den Alkohol – wenn auch vermindert – ihren Geschmacksträger im Grunde behalten. Für die Herstellung ganz pragmatisch: ein alkoholfreier Wein kann einfach mit traditionellem Wein gemischt werden.

Tipp im Glas: Richtig gut gekühlt trinken

Wer die alkoholarmen Varianten, die ganz korrekt als „teilweise entalkoholisierter Wein“ betitelt werden, testen möchte, wird in erster Linie im Internet fündig. In der Pfalz haben die Weinspezialisten Mejs aus Bad Bergzabern vor Kurzem den Wein „The Easy One“ vorgestellt. „Unser alkoholreduzierter Pinot Gris hat fünf Prozent Alkohol“, sagt Jürgen Wilker. Geschmacklich erinnert der Leichte an seinen Grundwein, den Grauburgunder.

Beim Neuspergerhof in Rohrbach findet sich der Wein „Jederzeit“ mit 3,5 Prozent Alkohol. „Wir haben seit Jahren alkoholfreie Weine im Sortiment und sind eines der ersten Bio-Weingüter gewesen, die alkoholfreie Weine und alkoholfreien Sekt angeboten haben“, so Winzer Jochen Gradolph. Seit mehreren Jahren entwickelt er mit einem Dienstleister für Entalkoholisierung weitere Verfahren. In diesem Zusammenhang sei auch die Idee entstanden, alkoholreduzierten Wein zu produzieren. Die erste 3,5-Prozent-„Jederzeit“-Auflage sei innerhalb weniger Wochen ausverkauft gewesen.

Vorzug: Die alkoholarmen Weinen kommen im Gegensatz zu den Alkoholfreien generell näher an den „echten“ Weingeschmack heran. Für alle gilt: Am besten gut gekühlt trinken.

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