KOMMENTAR Biontech braucht Erfolgsprodukt für seine Zukunft

Haben Biontech zum Erfolg geführt: die Gründer Ugur Sahin (rechts) und Özlem Türeci.
Haben Biontech zum Erfolg geführt: die Gründer Ugur Sahin (rechts) und Özlem Türeci.

Sprudelnde Einnahmen für Biontech in Mainz sind Vergangenheit. Nun muss sich zeigen, ob der frühere Gewinn richtig investiert wurde.

Das Märchen von Mainz machte weltweit Schlagzeilen: Eine bis dahin kaum bekannte deutsche Biotech-Firma wird mit ihrem Impfstoff zum Helden der Corona-Krise und erreicht zwischenzeitlich einen Börsenwert von über 100 Milliarden Dollar. Mit der Pandemie endete allerdings auch der Höhenflug von Biontech. Das Unternehmen ist nur noch gut 20 Milliarden Dollar wert.

Dass der Corona-Boom für Vakzinhersteller mit einseitigem Geschäftsmodell nur eine vorübergehende Sonderkonjunktur darstellen würde, sollte jedem klar gewesen sein. Seit Monaten ist viel von Impfmüdigkeit die Rede, aber dass das Geschäft von Biontech 2023 dermaßen stark einbrach, überraschte am Finanzmarkt dann doch. Auch die Umsatzprognose für 2024 sorgte für Enttäuschung.

Keine Garantie

Jetzt kommt es darauf an, was das Unternehmen mit dem vielen Geld anstellt, das es in der Vergangenheit mit den Impfstoffen verdient hat. In der Pharmabranche werden neue Medikamente nur mit immens hohen Forschungs- und Entwicklungskosten entwickelt. Gelingt der Durchbruch – wie bei Biontech, Pfizer und Moderna mit Covid-Vakzinen oder bei Novo Nordisk und Eli Lilly mit Abnehmspritzen –, geht es an der Börse steil nach oben. Doch die Aktionäre von Biontech können nur hoffen, dass die Mainzer mit Krebsmedikamenten eine neue Erfolgsstory schreiben werden. Eine Garantie, dass sich die hohen Investitionen auszahlen, gibt es nicht.

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