Politik Gewerkschaft: Finanzämter-Fokus auf Bargeldbranchen legen

Steuererklärungen
Steuergewerkschaft sieht in Bargeldgeschäften riesiges Betrugspotenzial

Die Deutsche Steuergewerkschaft schätzt, dass Steuern in zweistelliger Milliardenhöhe in Branchen mit vielen Bargeldzahlungen hinterzogen werden. Finanzämter sollten deshalb ihr Vorgehen ändern.

Berlin (dpa) - Der Bundesvorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), Florian Köbler, hat einen Strategiewechsel der Finanzämter gefordert, um gezielter gegen Steuerbetrüger in Branchen mit vielen Bargeldzahlungen vorzugehen. Dazu zählen unter anderem Friseursalons, Bäckereien, Metzger, Einzelhandelsunternehmen, der Kfz-Handel, Eisdielen und Restaurants. 

«Nötig ist zum Beispiel eine vernünftige digitale Risikoanalyse durch das Finanzamt. Hauptsächlich die Fälle, bei denen es im Risikosystem zu Auffälligkeiten kommt, werden dann genauer geprüft», sagte Köbler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag). So könnten sich die Finanzämter auf Fälle konzentrieren, bei denen auch wirklich betrogen werde.

Das Risiko, als Steuerbetrüger in der sogenannten Bargeldbranche entdeckt zu werden, sei nach wie vor zu gering, sagte Köbler. Kleinstunternehmer würden durchschnittlich nur alle 80 Jahre geprüft. Der Schaden sei entsprechend hoch. «Wir rechnen damit, dass es 16 Milliarden Euro an Steuern sind, die direkt in den bargeldintensiven Bereichen hinterzogen werden. Der gesamtwirtschaftliche Schaden, also auch zum Beispiel durch nicht gezahlte Renten- und Sozialbeiträge und unterschiedlichen Steuerarten, dürfte bei knapp 70 Milliarden Euro im Jahr liegen.»

Dagegen sei das Potenzial des Steuerbetrugs bei Arbeitnehmern und Rentnern deutlich geringer, sagte Köbler. Finanzämter sollten sich deshalb nicht im Klein-Klein verlieren. 

 

»Alles Böse«: In der neuen Folge des RHEINPFALZ-Podcasts geht es um Kunstwerke aus Hitlers Reichskanzlei, die Ermittler 2015 in

Kennen Sie schon unseren Crime-Podcast?

Welche Verbrechen werden in der Pfalz begangen? Welche Straftäter sind noch auf der Flucht? Über konkrete Kriminalfälle von heute und aus der Vergangenheit berichten Christoph Hämmelmann und Uwe Renners im True-Crime-Podcast "Alles Böse".

An dieser Stelle finden Sie Umfragen von Opinary.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

x