KOMMENTAR Hinterlistige Attacke auf Frankreichs stolze Bahn

Ein Gendarm steht an einem leeren Gleis am Bahnhof Gare Montparnasse in Paris.
Ein Gendarm steht an einem leeren Gleis am Bahnhof Gare Montparnasse in Paris.

Zu Beginn von Olympia wird der französische Bahnverkehr lahmgelegt. Staatsterrorismus? Vielleicht. Ähnliches gab es auch in Deutschland.

Die Ermittlungen in Frankreich stehen erst am Anfang. Spekulationen über die Hintergründe der Brandanschläge auf das französische Bahnnetz treiben daher wilde Blüten. Es muss aber gar kein Zusammenhang bestehen zwischen den Brandanschlägen auf die SNCF und der Tatsache, dass sie sich am Olympia-Eröffnungstag ereigneten. Allerdings: Wer globale Aufmerksamkeit erreichen will, hätte sich keinen besseren Tag aussuchen können.

Die Attacke fand statt in einem Land, das sowieso verunsichert ist. Ein Land, durch das politisch ein Riss geht, weil sich Rechtsradikale und Linke unversöhnlich gegenüberstehen. Hat also ein Frankreich feindlich gesinnter Staat diese allgemeine Verunsicherung zu verstärken versucht? In den Blick rückt dabei natürlich Russland, wegen der Unterstützung der Ukraine durch Paris. In diesem Fall könnte es passieren, dass die Urheberschaft nie aufgedeckt wird. Das zeigt das Beispiel der unaufgeklärten Explosionen an den Ostsee-Pipelines im Herbst 2022: Waren es die Ukrainer? Die Russen? Die US-Amerikaner?

In Deutschland nicht unbekannt

Und waren es jetzt – eher unwahrscheinlich – Islamisten, die an die Attacken von 2015 in Paris erinnern wollten? Doch vielleicht ist ja alles banaler. Auch die Deutschen haben ihre Erfahrungen mit Bahn-Brandstiftung. So legten im September 2023 Linksextremisten die Route Hamburg-Berlin lahm. Das Bahnnetz sei „kapitalistische Infrastruktur“, hieß es dazu im Internet.

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