Meinung Razzia gegen Neonazis: Die meinen das ernst
Erneut haben die Sicherheitsbehörde eine Gruppe zerschlagen, die offenbar Umsturzpläne hegte. Das erinnert an das „Reichsbürger“-Netzwerk um Heinrich XIII. Prinz Reuß, das einen militärischen Staatsstreich geplant haben soll. Dutzende mutmaßliche Mitglieder stehen wegen Terrorvorwürfen vor Gericht. Und man denkt an die sogenannte Kaiserreichsgruppe, die zur Machtübernahme bürgerkriegsartige Zustände provozieren wollte – durch Anschläge auf die Stromversorgung und die Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.
Auf den ersten Blick wirken diese Gedankenspiele reichlich abstrus. Doch die krude Mischung aus Verschwörungserzählungen, Rassismus, Antisemitismus und Demokratieverachtung ist alles andere als harmlose Spinnerei, sobald es in Gewaltbereitschaft umschlägt – wie das auch bei den jungen Neonazis der „Sächsischen Separatisten“ der Fall gewesen zu sein scheint. Die rechtsextreme Szene bietet dazu leider ausreichend Inspiration. Alarmierend außerdem, dass einmal mehr eine Verbindung zur AfD auftaucht.