Meinung Süßwaren: Werbeverbote sind keine Lösung

Süße Freiheit bewahren: Eigenverantwortung ist besser als Verbote.
Süße Freiheit bewahren: Eigenverantwortung ist besser als Verbote.

Ein Werbeverbot für ungesunde Kinder-Lebensmittel ist unnütz und schädlich. Denn es verkennt die Realität in den meisten Familien.

Kinder lieben Süßigkeiten. Zugleich sind hierzulande knapp zwei Millionen Kinder und Jugendliche übergewichtig. Wie kann man dieses Problem lösen? Für Bundesernährungsminister Cem Özdemir ist das ganz einfach: Indem man Werbung für ungesunde Lebensmittel verbietet. Doch der grüne Minister irrt. Denn so einfach ist es eben nicht. Gleich drei Argumente sprechen gegen ein solches Verbot.

Erstens: Für ihre Ernährung sind nicht die Kinder selbst, sondern ihre Eltern verantwortlich. Wer also davon ausgeht, dass sich Kinder automatisch gesünder ernähren, nur weil sie keine Werbung für Süßes und Fettiges mehr sehen, der verkennt die Realität in den allermeisten Familien.

Aufklärung statt Verboten

Zweitens: Ein Verbot bevormundet nicht nur die Verbraucher, es greift auch in die Wirtschaftsfreiheit ein. Und es schadet insbesondere kleineren Unternehmen, die auf Werbung angewiesen sind, um ihre Produkte bekannt zu machen.

Drittens: Der Grund für Übergewicht ist nicht allein ungesunde Ernährung. Nur etwa ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland erreicht die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 60 Minuten tägliche Bewegung. Andere Länder wie Slowenien oder Finnland schneiden da deutlich besser ab.

Sinnvoller als immer mehr Verbote wäre daher mehr Sportförderung für Kinder. Außerdem Bildung und Aufklärung – für Kinder, aber auch für deren Eltern.

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