Meinung Steinmeier bei Gedenkfeier: Beistand statt Parolen

Thomas Strobl (Mitte l, CDU), Innenminister von Baden-Württemberg, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf dem Mannheime
Thomas Strobl (Mitte l, CDU), Innenminister von Baden-Württemberg, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf dem Mannheimer Marktplatz.

Der Tag des Gedenkens in Mannheim wurde würdig begangen. Daran hatte auch der Bundespräsident großen Anteil.

Nicht nur in Mannheim, auch in vielen anderen Städten Deutschlands wurde am Freitag des getöteten Polizisten gedacht. In Berlin etwa unterbrach Innenministerin Nancy Faeser (SPD) eine Pressekonferenz, um in einer Schweigeminute gemeinsam mit Journalisten innezuhalten. Dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an der Gedenkveranstaltung auf dem Mannheimer Marktplatz teilnahm, weist auf die Dimension des brutalen Verbrechens hin. Das Staatsoberhaupt nahm sich viel Zeit, um mit den Angehörigen und mit Polizisten zu sprechen. Sein auf das Ereignis konzentriertes Statement nutzte Steinmeier in erster Linie, um den Hinterbliebenen ein Zeichen des Beistands zu geben.

Das Gedenken stand im Vordergrund

Dabei tat der Bundespräsident gut daran, es bei einem eindringlichen Appell zur Ächtung der Gewalt und zum Zusammenstehen zu belassen. Das Gedenken an den Toten stand im Vordergrund und wäre kein guter Anlass gewesen für eine Grundsatzrede etwa zur Asylpolitik Deutschlands. Dazu hat der Kanzler am Vortag ohnehin das Nötige gesagt. Dank gebührt Steinmeier für den Hinweis, dass der wichtigste Helfer der Polizei ein Passant mit Migrationsgeschichte war. Wichtig war Steinmeiers Mahnung, welchen Gefahren Sicherheitskräfte durch die zunehmende Gewalt gegen sie ausgesetzt sind. Wer Leib und Leben riskiere, dem müsse Respekt und Wertschätzung entgegengebracht werden, forderte der Bundespräsident. Man kann es nicht oft genug sagen.

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