Südwest Debatte um Arbeit: Gewerkschaftsbund kontert Ministerin

DGB-Vorsitzende Susanne Wingertszahn
Susanne Wingertszahn stößt sich an den Worten von Ministerin Schmitt und verweist auf die vielen Beschäftigten im Niedriglohnsektor. (Archivbild)

Die Wirtschaftsministerin vermisst Begeisterung für Arbeit und wünscht sich mehr Lust auf Verantwortung. Die Reaktion von Gewerkschaftsseite folgt prompt.

Mainz (dpa/lrs) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Rheinland-Pfalz hat Äußerungen von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zur Einstellung zur Arbeit kritisiert. «Wir haben kein Problem mit der Arbeitsleistung der Beschäftigten», sagte DGB-Landeschefin Susanne Wingertszahn. Sie reagierte damit auf Aussagen Schmitts in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die FDP-Politikerin hatte unter anderem gesagt, Begeisterung für Arbeit und berufliches Weiterkommen zu vermissen. 

Wingertszahn warf Schmitt vor, den Beschäftigten mangelnde Lust auf Arbeit vorzuwerfen. Das sei vermessen und demotivierend. Respekt und Anerkennung für Arbeit drücke sich durch gute Arbeitsbedingungen aus. Fakt sei aber, dass jeder fünfte Beschäftige in Rheinland-Pfalz im Niedriglohnsektor arbeite, sagte Wingertszahn. Nur noch knapp über die Hälfte der Beschäftigten im Land profitiere von Tarifverträgen. Gegen den Eindruck der Ministerin spreche auch die Zahl der bundesweit 1,3 Milliarden geleisteten Überstunden. 

Daniela Schmitt
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) wünscht sich mehr Lust auf Verantwortungsübernahme. (Archivbild)

Schmitt hatte der dpa gesagt: «Das Image der Arbeit hat in Deutschland eine Wendung genommen, die mich nachdenklich stimmt.» Sie bedaure, dass Lust auf Arbeit und Verantwortungsübernahme nicht mehr den Respekt und die Anerkennung bekomme, die sie verdiene. Arbeit sei weit mehr als nur Lohn, Arbeit bedeute auch Teilhabe am Leben.

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