Südwest Experten: Marode Autobahnbrücken auch in Rheinland-Pfalz

Marode Brücken
Laut einer bundesweiten Studie sind in Rheinland-Pfalz vergleichsweise viele Autobahnbrücken marode. (Illustrationsfoto)

Viele Brücken in Deutschland sind marode. In Dresden brach ein Teil der Carolabrücke ein. Bei Autobahnbrücken sehen Experten besonders westdeutsche Brücken in Gefahr - auch in Rheinland-Pfalz.

Berlin/Mainz (dpa/lrs) - Viele Autobahnbrücken in Deutschland sind nach einer Untersuchung von Bauexperten in einem bedenklichen Zustand. 43 Autobahnbrücken mit einer Länge von mehr als 50 Metern hätten einen «ungenügenden» Zustand, heißt es in einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Analyse der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken. Das bedeute, die Standsicherheit und/oder Verkehrssicherheit seien erheblich beeinträchtigt oder nicht mehr gegeben.

Der Analyse zufolge steht jede fünfte von Deutschlands 100 am stärksten angeschlagenen Autobahnbrücken in Nordrhein-Westfalen - auch eine Brücke an der Grenze zu Rheinland-Pfalz. Mit einer Zustandsnote von 3,7 und einem Traglastindex von V sei sie Deutschlands marodeste Autobahnbrücke. Sie ist Teil des Autobahnkreuzes Meckenheim, «das täglich mehr als 70.000 Autos passieren». Ein Ersatzbau werde derzeit geplant, heißt es.

Als weitere Bauten in Rheinland-Pfalz werden unter anderem die Moselbrücke Ehrang und die Ruwerbrücke sowie die Sauertalbrücke bei Langsur/Mesenich, die Moseltalbrücke Winningen und die Wiedbachtalbrücke genannt.

Hinter Nordrhein-Westfalen folgt laut Analyse Hessen: Hier findet man demnach 19 marode Brücken. Den dritten Platz belegt Baden-Württemberg (16). Bayern und Rheinland-Pfalz folgen auf dem vierten Platz mit 14 Brücken in den schlechtesten 100. Allein diese fünf Bundesländer stellen 83 der 100 am schlechtesten bewerteten Brücken in Deutschland. 

Die Politik und die Autobahngesellschaft des Bundes müssten jetzt handeln, so Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft. «Gerade bei Autobahnbrücken dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass das nächste Unglück so glimpflich verläuft wie der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden.»

 

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