Rheinland-Pfalz „Mit einem Style-Berater über die Modemeile“
Fast 50.000 Messdiener aus ganz Deutschland fahren heute nach Rom, etwa 1200 von ihnen kommen aus der Diözese Speyer. Deren Ministranten-Seelsorger Carsten Leinhäuser verrät im Interview, dass für die Jugendlichen nicht nur ein Treffen mit dem Papst auf dem Programm steht – sondern auch eines mit einem Modeberater.
Auf jeden Fall – frieren werden die Kinder schon mal nicht. Und sie wissen, dass es warm wird, darauf haben sie sich eingestellt. Sie bekommen tolle große Strohhüte und Trinkflaschen, die hat das Kindermissionswerk spendiert. Außerdem gibt es in Rom viele Trinkbrunnen. Wenn die Betreuer da ein bisschen mitdenken, sind wir auch auf der sicheren Seite. Der Speyerer Bischof ist ja auch dabei. Sind Sie der Reiseleiter und er der Animateur, oder wie darf ich mir das vorstellen? Nein, der Bischof fährt in seiner Eigenschaft als Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz mit. Aber es wird auch Treffen mit uns Speyerern geben. Er feiert mit uns den großen Abschlussgottesdienst im Lateran. Und unter dem Titel „What’s up, Bischof Wiesemann“ wird es auch auf dem Aventin ein Treffen mit ihm geben, wo ihm die Minis Fragen stellen können. Wie gut kennen Sie sich in Rom aus? Haben Sie Insider-Tipps für die Speyerer? Ich war zwar schon ein paarmal in Rom, bin trotzdem nicht der ganz große Rom-Kenner. Aber wir haben einige Betreuer dabei, die in Rom studiert haben. Und ich weiß immerhin, wo es super „Granita di Caffé“ gibt. Das ist total leckerer Eiskaffee. Die Teilnehmer müssen also nicht nur von einer Kirche in die nächste? Nein, wir werden auch einige Spaß-Touren machen. Zum Beispiel ein Gang über die Modemeile mit einem Style-Berater. Oder eine Insider-Tour zum „Granita di Caffé“. Was sind – nach Mode und Kaffee – die wichtigsten Gründe, warum man als Messdiener bei so einer Romwallfahrt mal dabei gewesen sein muss? Spaß? Baudenkmäler? Papst? Für die Ministranten spielt das Treffen mit dem Papst eine ganz große Rolle. Das wird sicher ein Höhepunkt. Und das Gemeinschaftserlebnis – mit 1200 Speyerern im Zug oder im Bus nach Rom fahren, dort dann auch Minis aus anderen Diözesen treffen ... Ein weiterer Höhepunkt wird das „Blind-Date“: Wir treffen uns an 300 Plätzen in Rom, jeweils Minis aus drei Diözesen. Dort gibt es dann zuerst ein Spiel- und Spaßprogramm, das ganz schön laut wird. Danach bilden wir eine Menschenkette und beten still – 48.000 Minis auf einmal. Waren Sie selbst eigentlich auch Messdiener? Ja, sogar ganz schön lange. Fast 14 Jahre lang. Haben Sie da auch mal Mist gebaut? Glühende Weihrauchkohle auf den guten Kirchenteppich gekippt oder so? Na klar. Das war so viel, dass mir auf Anhieb gar kein Beispiel einfällt. Oh, doch, in einer Osternacht, da bin ich mal mit viel Holterdiepolter ein paar Stufen hinuntergefallen und habe alle erschreckt.