Handball Rückschlag für Eulen

Die beste Eule gestern Abend: Eines der zehn Tore von Azat Valiullin.
Die beste Eule gestern Abend: Eines der zehn Tore von Azat Valiullin.

«Ludwigshafen.» Die Eulen Ludwigshafen beenden die Hinrunde in der Handball-Bundesliga auf dem letzten Tabellenplatz. Das Team verlor gestern Abend das Abstiegsduell gegen den VfL Gummersbach mit 26:27 (12:14) vor 2350 Zuschauern in der ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle.

Ausgerechnet jetzt. Der VfL Gummersbach hatte die letzten sieben Spiele hintereinander verloren, teils ziemlich deutlich. Auswärts hatte der Traditionsverein noch kein Spiel gewonnen. Bis gestern. Da gab es für Gummersbach den ersten Sieg in der Fremde. Es war ein verdienter Erfolg. „Wir haben uns nicht aus dem Konzept bringen lassen“, nannte VfL-Trainer Denis Bahtijarevic den Grund für den Sieg: „Wenn wir aus dem Konzept kommen, gibt es eine Katastrophe.“ Die blieb aus. Dabei begann es sogar vielversprechend für Ludwigshafen: Jonathan Scholz verwandelte den einzigen Siebenmeter zum 1:0 (3.). Es sollte die erste und letzte Führung der Eulen bleiben. Gummersbach bestimmte das Spiel fortan und lag zeitweise mit fünf Toren vorne. „Das darf nicht passieren“, schimpfte Eulen-Trainer Ben Matschke. Seine Mannschaft kam zurück, als bei Gummersbach gleich drei Spieler mit einer Zwei-Minuten-Strafe vom Feld mussten. 12:13 stand es plötzlich eine Minute vor der Halbzeit nur noch. Gummersbach ließ sich aber von der Aufholjagd nicht beirren. Auch nicht vom Platzverweis des bis dahin stark spielenden Stanislav Zhukov: Er musste wegen der dritten Zeitstrafe vom Platz (40.). „Das waren zwei gefährliche Phasen im Spiel, wo es mir mulmig wurde“, sagte VfL-Sportchef Christoph Schindler: „Aber wir haben sie gut überstanden.“ Gummersbach gewann das Abstiegsduell, weil die Mannschaft in den entscheidenden Phasen weniger Fehler machte, weil die Mannschaft über die Außen treffsicherer war, weil sie die Ruhe behielt, den besseren Torhüter hatte, und weil sie erfahrener im Abstiegskampf ist. Seit drei Spielzeiten kämpft der ruhmreiche VfL gegen den Abstieg. „Sie wissen, wie es geht“, sagte Ben Matschke. Für den Eulen-Trainer ist die Niederlage ein Rückschlag, aber keine Vorentscheidung. „Wir kennen den Spielplan und brauchen einen langen Atem“, sagte Matschke gestern. Fakt ist aber, dass seine Mannschaft die wichtigen Spiele alle verloren hat. Gegen Erlangen, Bietigheim und nun gegen Gummersbach gingen die Eulen geschlagen vom Platz – und das noch zu Hause. „Es muss alles passen, wenn wir ein Bundesliga-Spiel gewinnen wollen. Bei uns hat es heute nicht in allen Mannschaftsteilen gestimmt“, haderte Matschke. Damit spielte er auf die Torhüterleistung an. Fünf Paraden hatte Stefan Hanemann – zu wenig, um solch ein „Vier-Punkte-Spiel“ zu gewinnen. Da war es ein schwacher Trost, dass Azat Valiullin mit zehn Toren der Top-Spieler auf dem Feld war. „Wir müssen eben mehr Tore erzielen als der Gegner, um zu gewinnen“, sagte Valiullin. So spielten sie Eulen Ludwigshafen: Hanemann (24.-30. Lenz) - Müller (5), Dietrich (3), Valiullin (10) - Dippe (1), Scholz (1/1) - Stüber (3), Falk (1), Salger (1), Hofmann, Hideg (1) Gummersbach: Puhle (14.-30. Lichtlein) - Martinovic (4/1), Pouya (6), Zhukov (3) - Schröter (5), Sommer (5/2) - Preuss (1) - Becker, Köpp (2), Busch, Baumgärtner (1) Spielfilm: 1:0 (3.), 1:4 (10.), 6:11 (24.), 12:13 (29.), 12:14 (Hz.), 15:16 (34.), 17:20 (44.), 21:23 (50.), 24:24 (56.), 26:27 (Ende) - Zeitstrafen: 5:6 – Rote Karte : Zhukov (40., dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 1/1 - 3/3 - Beste Spieler: Valiullin, Müller - Puhle, Pouya, Schröter - Zuschauer: 2350 - Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Lilienthal/Berlin)

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