Sport Auf der Suche nach neuer Qualität

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Kaiserslautern. Die Rolle rückwärts kommt spät, aber nicht zu spät. Dem gut gemeinten Plan der Vereinsführung, den Lizenzspieleretat um 20 Prozent zu reduzieren, folgt die Kehrtwende. Mit drei Millionen Euro an Fremdkapital erhöht Zweitligist 1. FC Kaiserslautern den Etat auf mehr als elf Millionen Euro, um den Kader konkurrenzfähig zu machen. Der Vorstand geht Risiko, weil er die Absturzgefahr sieht.

„Wir brauchen Stabilität und Güte“, sagt Sportdirektor Uwe Stöver zwei Tage nach dem 0:4 (0:1)-Debakel vor 40.021 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion gegen Bundesliga-Absteiger Hannover 96. Vier Planstellen stehen auf dem Einkaufswunschzettel des Trainers: ein Innenverteidiger, ein rechter Außenverteidiger, ein schneller Mann für die rechte Außenbahn und ein Knipser, sprich: ein torgefährlicher Stürmer. Stöver muss handeln. „Wir sind an diesem Wochenende noch unterwegs, um letzte Eindrücke zu sammeln. Das ein oder andere persönliche Gespräch ist geführt. Wir werden aber nur was machen, was die Mannschaft weiterbringt und was wirtschaftlich darstellbar ist“, sagt Stöver und setzt auf den harmonischen Dreiklang von Chefscout Boris Notzon, Cheftrainer Tayfun Korkut und ihm selbst. Dringenden Handlungsbedarf macht Stöver in der Innenverteidigung aus. „Stipe Vucur und Patrick Ziegler haben eigentlich nicht so viel falsch gemacht – aber die entscheidenden Fehler gemacht“, sagt Stöver mit Blick auf die Entstehungsgeschichte der drei ersten Gegentreffer. Da war der Ballverlust von Christoph Moritz im Mittelfeld, das Fehlverhalten von Naser Aliji, nach dessen unglücklichem Ballabfälschen war Vucur nicht bei Artur Sobiech, Phillipp Mwene wurde düpiert – 0:1 durch Sebastian Maier. Vor dem 0:2 Antons verlor Ziegler ein Kopfballduell gegen Salif Sané, vor dem 0:3 Sobiechs ein Kopfballduell gegen Kenan Karaman. Und Vucur stand schlecht. „Egal ob Vucur, Ziegler, Heubach oder Mockenhaupt – ich glaube, dass alle neben einem richtig guten Abwehrspieler verteidigen können“, urteilt der Sportdirektor, bemängelt aber die Kommunikation, gleich wie die Zusammenstellung auch ausschaut. „Wir haben da eine gewisse Instabilität“, moniert Stöver. „Es steht 0:4 – da fällt es schwer, über gute Dinge im Spiel zu sprechen“, sagte Daniel Halfar nach der Lektion in Sachen Effektivität. „Nach dem 1:0 hatte Hannover natürlich einen psychologischen Vorteil. Aber wir hatten auch gute Passagen im Spiel. Wir sollten nicht wieder anfangen, alles schlechtzureden“, mahnte der Kapitän. „Das 1:0 hat uns in die Karten gespielt“, gestand 96-Coach Daniel Stendel, dessen Mannschaft bis dahin offensiv gar nicht stattgefunden hatte. Es ist eine Hypothese, was passiert wäre, hätte der FCK, der erstklassig in die Partie gestartet war, geführt. „Natürlich muss ich das Tor machen. Aber letztendlich müssen wir auch schauen, dass wir besser verteidigen“, sagte Marcel Gaus, der in der sechsten Minute nach einem Klasse-Konter über Robert Pich und Osayamen Osawe die große Chance zum 1:0 verschenkte. Danach wirkte Gaus total verunsichert. „Wir haben es nicht geschafft, Ruhe in unser Spiel zu bekommen“, sagte Christoph Moritz, der gut begonnen hatte, nach dem Rückstand aber ohne die vorherige Souveränität an der Seite von Alexander Ring erschien. Der war einer der Aktivposten, abgeklärt unterwegs. Zwei grandiose Pässe Rings ließ Pich ins Aus rutschen, anstatt mit Ball durchzustarten. So verlor der FCK den Zugriff, zumal 96 mit der Führung im Rücken die Räume verengte, Halfar die Passwege durch die Zentralverriegler Iver Fossum und Manuel Schmiedebach verstellt bekam. „Hannover 96 hat seine Chancen eiskalt genutzt. Wir sind in der Entwicklung und müssen schauen, dass wir unsere Punkte machen“, sagte Trainer Korkut. Am besten schon nächsten Sonntag (15.30 Uhr) im Spiel beim Aufsteiger Kickers Würzburg. Uwe Stöver muss versuchen, die Wunschliste des Trainers schnell und sorgsam abzuarbeiten. „Wir haben nicht so viele Patronen. Jeder Schuss muss sitzen“, weiß der Coach, dass es schwer wird, auf dem abgegrasten Spielermarkt wettzumachen, was seit Januar versäumt wurde. Kommentar

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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