Fußball Champions-League-Auslosung: Ronaldos Liebe zu sich selbst und viel Durcheinander

Weltstars unter sich: Cristiano Ronaldo (links) und Gianluigi Buffon.
Weltstars unter sich: Cristiano Ronaldo (links) und Gianluigi Buffon.

Mehr Spiele, mehr Geld: Der Champions League wurde ein neuer Modus verpasst. Bei der Auslosung präsentierte die Uefa Cristiano Ronaldo und andere Stars.

Die Verantwortlichen der Uefa hatten dafür gesorgt, dass die ganz Großen der Branche vor Ort waren – und die Protagonisten lieferten ab. Zlatan Ibrahimovic erklärte gemeinsam mit Uefa-Präsident Aleksander Ceferin in einem Einspielfilm die überarbeitete Champions League. Der Modus der Königsklasse wurde mächtig durcheinandergewirbelt – es ist fast nichts mehr so, wie es war. Auf der Bühne nahmen Gianluigi Buffon und Cristiano Ronaldo die Auslosung vor. Der legendäre italienische Torhüter und der Stürmer, der praktisch alle Torrekorde in der Champions League hält.

Der europäische Verband startete standesgemäß in die „neue Ära“ des Wettbewerbs. Ehe die 36 teilnehmenden Klubs erfuhren, gegen wen sie in den kommenden Monaten spielen werden, sprach Buffon über die Größe des Wettbewerbs und seine Freude, ein Teil dieser Auslosung sein zu dürfen. Ronaldo sprach darüber, wie viele Tore er für welche Klubs in welchen Finals erzielt hatte. Damit war klar: Der Wettbewerb hat sich geändert, aber die Stars der Branche haben es nicht. Irgendwie beruhigend.

Irgendwann gegen Feyenoord

Ruhe war bei der anschließenden Auslosung wichtig, denn es herrschte ein riesiges Durcheinander. Per Computer wurden jedem Klub acht Gegner zugewiesen. Das ging so schnell, dass selbst geübte Mathematiker nicht mehr mitgekommen sind. Der Überblick ging prompt verloren, so dass viele Beobachter das Prozedere einfach nur noch über sich ergehen ließen. Irgendwann spielen die Bayern im eigenen Stadion gegen Paris Saint-Germain, Bayer Leverkusen muss irgendwann bei Feyenoord Rotterdam ran, und die Stuttgarter empfangen Young Boys Bern. Das ist im ersten Moment hängengeblieben. Es ist deutlich komplizierter geworden, auch für eingefleischte Fans. Die müssen sich nicht mehr nur die Gegner ihres Herzensklubs merken, sondern auch, gegen wen ein Heim- und gegen wen ein Auswärtsspiel ausgelost wurde. Ein Wahnsinn.

Es geht um mehr Einnahmen

Nicht nur die Charaktere des Stars sind unverändert geblieben, auch die Motivation des Verbandes. Selbstredend ist die Champions League in ihrem neuen Gewand laut Uefa „eine Weiterentwicklung des Wettbewerbes“. Weiter geht es in der Tat, vor allem beim Geldscheffeln. Die Aufstockung auf 36 Teams, künftig acht statt sechs Partien für jeden Klub – all das sorgt für viel mehr Spiele, die besser vermarktbar sind.

Die kurze Formel lautet: Mehr Partien bedeuten mehr Geld. Darum geht es zuvorderst, und um nichts anderes.

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