Fussball Der 1. FC Saarbrücken will den jungen Wilden die Lust am Fußball rauben

Ja, rutsch mir doch den Buckel runter: Dominik Ernst, neuer Rechtsverteidiger beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken, probt den St
Ja, rutsch mir doch den Buckel runter: Dominik Ernst, neuer Rechtsverteidiger beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken, probt den Sturzflug. Allerdings war der FCS dem MSV Duisburg (in Grün Niko Bretschneider) beim 2:0-Sieg klar überlegen.

Das erste Krisen-Gezeter ist recht schnell verhallt – und wird frühestens am Samstag neu angestimmt. Bringt Drittligist 1. FC Saarbrücken vom Gastspiel bei Neuling Borussia Dortmund II indes was Zählbares mit, scheint überm Ludwigspark auch weiterhin die Sonne.

Die Stimmungslage an der Saar mag noch eine Idee schneller zu wechseln als das Wetter im zurückliegenden Juli. Einige Fans waren nach dem missglückten Heimauftakt gegen den VfL Osnabrück bereits arg angefressen. Vergeben, vergessen, vorbei: Beim 2:0 über den MSV Duisburg hat nur eins gestört: Der Sieg hätte klarer ausfallen müssen.

Uwe Koschinat hat bei der Aktion „Fan-Versöhnung“ am vergangenen Samstag nur ein einziges Mal unbeholfen gewirkt: Das war, als die Mannschaft vorm Fanblock im Jubel baden durfte. Der Coach wusste nicht so recht, wie er nun dort zu fuchteln, zu klatschen und zurückzugrölen hat. Weil aber zuerst er selbst und dann sein Team alles richtig gemacht hatten, strahlte Koschinat geradezu in die Fernsehkameras. Dies umso mehr, als von der Tribüne „Uwe, Uwe“- Rufe zu vernehmen waren.

Auch der FCS hat junge Wilde

Klappt’s jetzt auch beim „kleinen“ BVB mit einem Sieg, wird pure Euphorie herrschen. Der Trainer warnt zwar vor den „Jungen Wilden“ in Gelb-Schwarz: „Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, welche Qualität beim BVB ausgebildete Spieler haben.“ Doch sieht Koschinat für sein Team gute Chancen – wenn denn der Plan aufgeht, den Nachwuchs-Stars die Lust am Fußball zu rauben: „So ein Spiel kannst Du nur über die körperliche Komponente gewinnen.“

Auch der FCS hat indes junge Wilde. Und weil die so exakt in der vorgegebenen Spur toben, sind Luca Kerber (19) und Minos Gouras (23) schon jetzt zu den vielbeschworenen Unterschiedsspielern zu zählen. Kerber agiert im zentralen defensiven Mittelfeld so abgebrüht, als hätte er 200 Profispiele auf dem recht schmalen „Buckel“. Gouras sprintet bis zum Wadenkrampf, giftet – und trifft auch noch. Vorm Duisburg-Spiel hatte der Speyerer sein Auto verbeult, dann sein Versprechen wahr gemacht und seinem Vater ein Tor zum Geburtstag serviert. Zwei Jungs auf Wolke sieben.

Blendend drauf: Saarbrückens Stürmer Minos Gouras.
Blendend drauf: Saarbrückens Stürmer Minos Gouras.
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