Sport Kommentar: Der Außenseiter
Zweitligist 1. FC Kaiserslautern nimmt einen neuen Aufstiegsanlauf.
Die Favoriten sind andere. Krösus RB Leipzig beispielsweise.
Dritter, Vierter, Vierter – der 1. FC Kaiserslautern hat den Wiederaufstieg in die Nobelklasse in der letzten Saison fahrlässig verspielt. Im Abschluss krankte es zu oft, aus Ballbesitzfußball wurde zu selten Powerfußball, dazu kamen zumindest zwei spielentscheidende Elfmeterfehlentscheidungen, die vier Punkte raubten. Einige junge Hoffnungsträger, und beileibe nicht nur die Leihgaben , waren am Ende aus der Spur. Die Konzentration raubenden Millionenangebote spukten manchem wohl schon auf der Zielgeraden durch den Kopf. Der neue Kapitän heißt Chris Löwe. Ob seine Amtszeit länger währt als die von Marc Torrejón, der nach elf Monaten im Amt weg war? Nach vier Monaten war das Haltbarkeitsdatum von Srdjan Lakic und Willi Orban als Kapitän jeweils abgelaufen. Orban war auch mit der Spielführerbinde nicht zum Bleiben zu bewegen. Er ging zum Aufstiegsfavoriten RB Leipzig. Jetzt also – Kapitän Löwe. Ein kritischer, ein selbstkritischer Geist. Der Linksverteidiger ist Stammspieler, er ist noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten. Der Sachse steht für offene Worte, eine klare Sicht der Dinge und für ehrliche Arbeit. Der FCK hat mit Orban, auch Heintz, Klasse eingebüßt. Er hat mit „Chancentod“ Matmour einen Top-Vorbereiter verloren. Die begabten Techniker Demirbay, auch Stöger, vor allem aber Younes, waren zu wenig effektiv. Sturmtank Philipp Hofmann blieb nach seinem Traumstart zu oft zu viel schuldig. Der FCK nimmt einen neuen Anlauf. Gewiss nicht als Aufstiegsfavorit. Aber die Mannschaft mit dem kreativen Hoffnungsträger Halfar, mit Korsettstangen wie Heubach, Ring, auch Karl, kann oben angreifen, wenn sie ihren Auswärtskomplex besiegt. Und aus Ballbesitz Chancen kreiert und aus Chancen Tore macht. Mindestens zehn Mannschaften wollen aufsteigen!