Sport Kommentar: Mit Geduld dicken Fisch an Land geholt

„Wir brauchten viel Geduld, aber es hat geklappt“, umschrieb Adler-Manager Teal Fowler gestern den langwierigen Prozess der Trainersuche – die ja im Grunde schon am Neujahrstag anlaufen konnte, denn Hans Zach hatte sofort klar gestellt, dass er nur aushilft. Dass viele Fans nun spätestens bei der ersten Hitzewelle, als immer noch kein Coach da war, nervös wurden, ist verständlich – aber die Verpflichtung Geoff Wards sollte sie entschädigen. Die Adler haben einen für deutsche Verhältnisse dicken Fisch an Land gezogen. An dem Wort „Assistenztrainer“, was Ward in der NHL bei den Boston Bruins war, darf man sich nicht stören: Einen solchen Posten in der besten Eishockey-Liga der Welt über sieben Jahre bei einem Spitzenklub auszufüllen, ist eine erstklassige Referenz. Ein guter Name allein – siehe Dave King – bürgt nicht für Erfolg. Aber Ward deutete gestern an, dass er ein Mannheimer Problem der letzten zwei Jahre erkannt hat: „Play-off-Eishockey ist eine komplett andere Sache, überall.“ Das beste Eishockey in der besten Zeit des Jahres zu spielen, muss immer das Ziel sein. Mit Boston, das heuer im NHL-Viertelfinale scheiterte, gelang das diesmal nicht, doch Ward hat seit 2011 einen Stanley-Cup-Ring. „Sehr schwer“ sei der, sagte er gestern schmunzelnd, und auch deshalb „an einem sicheren Ort“. Ob am Finger oder nicht, auch diese Trophäe sollte dem Kanadier genügend Autorität verleihen.

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