Olympia-Tagebuch (5) Pain au Chocolat: Endlich mal was für das Gemüt des Olympia-Reporters

Da ist er, der Pain-aud-Chocolat-Moment.
Da ist er, der Pain-aud-Chocolat-Moment.

Bis zum 11. August finden die Olympischen Spiele in Paris statt. RHEINPFALZ-Redakteur Sven Wenzel ist vor Ort und berichtet über die Entscheidungen, liefert Hintergründe und erzählt von Begegnungen in der Stadt. Heute: eine Leckerei.

Wie sehr ich mich auf diesen Moment gefreut habe. Der erste Biss in ein Pain au Chocolat. Dieser weiche, fluffige Plunderteig. Die Ader aus Schokolade im Innern, ein bisschen bitter und doch süß. Herrlich. Hat leider fünf Tage gedauert, bis es so weit war. Olympische Spiele heißen nicht nur, Sport in allen Facetten zu beobachten, sie bedeuten auch Stress und Rennerei. Denn die Wege in Paris sind doch recht weit. Manches ist sehr zentral gelesen, aber mitunter sitzt man eine Dreiviertelstunde in der Metro oder im RER, wie die etwas größeren Züge heißen, um zu den Sportstätten zu kommen. Plus Sicherheitskontrolle gehen gerne mal 60 Minuten drauf.

Jedenfalls musste das Schokocroissant, was diese Leckerei nur unzulänglich beschreibt, warten. In den ersten Tagen war ich gefühlt nur unterwegs: Früh los, spät zurück, nicht einmal die Tasche ist ausgepackt. Und das will etwas heißen: normalerweise räume ich den Schrank ein, sobald ich länger als eine Nacht in einem Hotel oder einer Ferienwohnung bin.

Naschen vor dem Gold

Die Olympia-Zeiten haben auch mit den Öffnungszeiten der Bäckereien irgendwie nicht gepasst. Doch am Samstag kam der Pain-au-Chocolat-Augenblick – und „schuld“ war das Wetter. Besser gesagt: der Regen. Beim Ausflug zur Ruderstrecke in Vaires-sur-Marne, ein kleiner, malerischer Vorort 25 Kilometer vor den Toren der Stadt, hat es mal wieder geschüttet. Nass bis auf die Haut konnte ich am Nachmittag nach der Qualifikation der Slalom-Kanuten nicht direkt weiter zur Schwimmarena La Defense. Also musste ein Zwischenstopp in der Unterkunft sein. Den Blick in die Unterkunft erspare ich Ihnen übrigens. Nicht, weil sie nicht schön wäre, im Gegenteil. Aber inzwischen liegen quer verteilt Hosen, Hemden und T-Shirts zum Trocknen. Nur um am späten Abend festzustellen, dass im Schrank auch ein Kleiderständer vorhanden ist.

Weil ich aber den Weg vom Triumphbogen zur Ferienwohnung – morgens ist es eine andere Route - tatsächlich das erste Mal bei Tag gelaufen bin, hatte die Boulangerie diesmal geöffnet. Direkt darauf zugesteuert, ein breites Grinsen, zwei süße Teilchen, ein absoluter Genuss und das Gefühl des savoir-vivre. Muss Glück gebracht haben: Schließlich hat Lukas Märtens zwei Stunden danach den Olympiasieg erschwommen. Nächste Aufgabe: Die Zeit für einen Kaffee finden. Also nicht im Pappbecher in einem Pressezentrum, sondern in einem netten Café. Muss sein. Mal schauen, wer danach Gold gewinnt.

Am Eiffelturm kämpfen die Beachvolleyballer um Edelmetall.

Olympische Sommerspiele 2024 in Paris

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