FCK Re-Start der Dritten Liga: Auf dem Betze soll der Ball ohne Fans rollen
Vorbehaltlich der Freigabe durch Bund und Länder soll es am 26. Mai wieder losgehen, bevor die verbleibenden elf Spieltage in fünf englischen Wochen bis zum 30. Juni durchgespielt werden sollen. Im Rekordtempo soll die Drittliga-Saison also beendet werden, obwohl knapp die Hälfte aller Klubs für einen vorzeitigen Abbruch votierte.
Boris Notzon, der Sportdirektor des 1. FC Kaiserslautern, hat dazu gegenüber der RHEINPFALZ bereits seine Bedenken geäußert: „Ich denke, dass viele andere Vereine den Zeitplan nur sehr schwer umsetzen können, wenn nicht von der Politik eingegriffen wird und die Verordnungen angepasst werden.“ Unabhängig davon wird auf dem Kaiserslauterer Betzenberg bereits am Re-Start gearbeitet: Bei 40 Personen – Spieler, Trainer und Funktionsteam – sollen noch in dieser Woche zwei Corona-Tests durchgeführt werden. Vom DFB wurde dem FCK ein Labor im saarländischen Sankt Ingbert zugewiesen. Mannschaftsarzt Dr. Harald Dinges wird die Funktion des Hygienebeauftragten übernehmen.
Trainingslager in der Region
Natürlich würden auch die Roten Teufel danach – sollten alle Tests negativ ausfallen – wie die Bundesligisten gerne ins Mannschaftstraining einsteigen. Seit drei Wochen wird in Kleingruppen geübt. Einen Termin kann der Verein aber nicht nennen. „Wir richten uns hier nach der 6. Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz“, heißt es aus Kaiserslautern. Die besagt, dass bislang nur Mannschaften der Fußball-Bundesliga und der Zweiten Liga der Herren der Trainings-, Wettkampf- und Spielbetrieb gestattet wird.
Auch wird – wie im Hygienekonzept für die Dritte Liga gefordert – ein Trainingslager in Quarantäne vorbereitet. Wo und wann dies stattfinden wird, steht noch nicht fest. „Wir möchten auf jeden Fall in der Region bleiben“, hat Notzon angekündigt.
Relegation im Juli
Wie das DFB-Präsidium am Montag bei einer Sitzung beschloss, sollen sich nach den Planungen die beiden Relegationsspiele zwischen dem Drittplatzierten der Dritten Liga und dem Tabellen-16. der Zweiten Liga bis zum 7. Juli anschließen. „Die Dritte Liga arbeitet konzentriert an einer möglichen Fortsetzung der Saison und ihrem Erhalt als Profiliga. Wir würden uns freuen, ab 26. Mai wieder unseren Beruf im Spielbetrieb ausüben zu können. Es sollte stets unser grundsätzliches Ansinnen sein, dass die sportlichen Entscheidungen auf dem Spielfeld fallen und nicht am grünen Tisch“, sagte Tom Eilers, Vorsitzender des Drittliga-Ausschusses.
Auch Boris Notzon hat bereits betont, dass die Mannschaft des FCK „heiß“ darauf ist, wieder zu spielen. „Wir werden körperlich fit und mit einer guten Kaderbreite wieder starten.“ Allerdings sei ein solcher Re-Start in der Kürze der Zeit auch eine riesige Herausforderung für die Vereine, die personell und somit eben auch organisatorisch nicht wie Bundesligisten aufgestellt sind.
Sorgen der Vereine
Terminliche Abweichungen, etwa bedingt durch Mannschafts-Quarantänen, sind möglich. So ist der 4. Juli auch als potenzieller Nachholspieltag für die Dritte Liga hinterlegt. In diesem Fall würde die Relegation zur Zweiten Liga am 7. und 11. Juli ausgespielt werden.
Die Zeit bis zum Wiederanpfiff dürfte alles andere als ruhig verlaufen. Mehrere Vereine beklagen, dass das Hygienekonzept nicht umsetzbar sei. So müssten die Klubs einen eigenen Hygienebeauftragten einstellen, was beispielsweise Waldhof Mannheim und dem FSV Zwickau bislang nicht gelungen ist. Zudem sorgt der Plan des DFB, neutrale Spielorte zuzulassen, sollten einige Stadien gesperrt sein, für Unmut. Deshalb fordert Mannheims Geschäftsführer Markus Kompp beim Verband ein Votum unter den Clubs ein. „Ich habe eine neue Abstimmung beantragt. Ich sehe es nicht ein, dass der DFB die Saison auf Basis eines veralteten Meinungsbildes, aber unter neuen Rahmenbedingungen, Stichwort neutraler Spielort, fortsetzen will“, sagte Kompp.
Halle in Leipzig oder Berlin?
Drittligist FC Carl Zeiss Jena hat in naher Zukunft keine Chance auf ein geregeltes Mannschaftstraining. Wie die „Ostthüringer Zeitung“ berichtet, lehnte die Stadt eine Ausnahmeregelung ab. In Thüringen sind Mannschaftstraining und Wettkämpfe bis 25. Mai verboten. Der Hallesche FC soll bei einer Stadionsperre nach Leipzig oder Berlin ausweichen. Das berichtet die „Mitteldeutsche Zeitung“. In Sachsen-Anhalt sind Wettkämpfe bis 27. Mai untersagt.