Eisenberg 136 Jugendliche gehen leer aus
Mehr Ausbildungsstellen waren in der Westpfalz zu besetzen, und etwas mehr Jugendliche suchten dafür die Unterstützung der Berufsberatung: So sieht die jetzt vorgelegte Bilanz der Arbeitsagentur Kaiserslautern-Pirmasens für das Ende September abgelaufene Ausbildungsjahr 2015/2016 aus. 315 Lehrstellen konnten letztlich nicht besetzt werden, 136 Bewerber blieben unversorgt.
Genau 3319 Stellen meldeten die Ausbildungsbetriebe seit Oktober 2015, dem Beginn des Berichtsjahres, der für die Westpfalz zuständigen Arbeitsagentur Kaiserslautern-Pirmasens. Das bedeutet ein Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zum Ausbildungsjahr zuvor. Im Donnersbergkreis gab es 379 Lehrstellen, 19 mehr als im Vorjahr. Für Agenturleiter Hans-Joachim Omlor erneut ein „klares Signal dafür, dass sich die Arbeitgeber zu dem bekennen, wofür wir in Europa beneidet werden“: zur dualen Ausbildung. „Die Ausbildungsbereitschaft ist da“, so Omlor. Die Betriebe hätten erkannt, dass sie sich damit selbst Fachkräfte sichern könnten. Gleichzeitig zeigt sich an den gemeldeten Stellen ebenso, dass Unternehmen vielfach den Suchprozess ausweiten müssen. Vor Jahren sei das vielfach noch anders gewesen, meint Omlor. Auch wenn der Agentur schon immer der größte Teil der Lehrstellen gemeldet worden sei, hätten manche Betriebe letztlich gar keine Hilfe mehr benötigt, um Kandidaten zu finden. Doch setzt sich der Trend vom Stellen- zum Bewerbermarkt fort. Nicht besetzt werden konnten zum Beispiel viele Stellen für angehende Köche (26), für Verkäufer (23), Hotelfachleute (17) oder Fleischerei-Fachverkäufer (14). „Die üblichen Verdächtigen“, konstatiert der Agenturleiter. Es handelt sich unter anderem um Berufe, die wegen ihrer Arbeitszeiten nicht so beliebt bei Jugendlichen sind. Froh sei er, dass es in der Westpfalz mehr Bewerber um Ausbildungsstellen gebe, wobei ein hoher Stand erreicht sei, betont Omlor: „Die demografische Entwicklung und die damit einhergehenden sinkenden Schulentlasszahlen haben wir diesmal nicht gespürt.“ Mit 4162 Jugendlichen gab es ein geringfügiges Plus. „Rund 97 Prozent davon konnten wir versorgen“, hebt er hervor. Auch im Donnersbergkreis waren es etwas mehr Jugendliche, die eine duale Ausbildung anstrebten: 553 gegenüber 530 im Vorjahr. Gleichwohl appelliert Agenturleiter Omlor an die Jugendlichen ebenso wie an die Arbeitgeber: „Checkt die Alternativen!“ Nicht immer könne nur der am besten Qualifizierte eingestellt werden – die Arbeitsagentur biete in solchen Fällen eine breite Palette an Unterstützungsmöglichkeiten an. Nicht immer dürfe es nur ein ganz bestimmter Wunschberuf sein. So habe es zum Beispiel 178 Bewerber um eine Lehrstelle zum Kfz-Mechatroniker gegeben, aber nur 89 Plätze in der Region. Anlagenmechatroniker oder Landmaschinenmechatroniker seien dazu eine Alternative. Aber die Hitliste der beliebtesten Berufe sei „wie in Stein gemeißelt“, wobei sich hier natürlich auch das Beschäftigungsangebot einer Region widerspiegele. |zs/zin