Rheinpfalz „Das war schon ein Schlag“

Tief betroffen über die Nachricht ist Pfarrer Volker Sehy.
Tief betroffen über die Nachricht ist Pfarrer Volker Sehy.

Auch beim Geistlichen Zentrum Maria Rosenberg schlug die Nachricht vom Wegzug des Caritas-Altenheimes wie eine Bombe ein: „Das war schon ein Schlag,“ erklärte Wallfahrtsdirektor, Pfarrer Volker Sehy betroffen auf RHEINPFALZ-Anfrage.

Als das Altenheim 2012 in die Hände der Caritas überging, habe er erwartet, dass eine gute Zukunft für die Seniorenunterkunft gewährleistet sei. „Mit so etwas habe ich nicht gerechnet.“ Aus dem Grundgedanken der Stifter 1912 sei am Rosenberg für alte Menschen und für pensionierte Priester dieses Angebot entstanden. Auch das spätere Mädchenheim sei nach diesem Stifter-Willen entstanden. Wie am Donnerstag berichtet, zieht das Caritas-Altenzentrum, errichtet im Jahre 1994, Ende März 2020 mit seinen Heimbewohnern und Mitarbeitern ins neu errichtete Caritas Altenzentrum St. Nikolaus nach Landstuhl. Über diese Entscheidung des Trägers war bis zur Veröffentlichung am Mittwoch im Altenzentrum Maria Rosenberg nichts nach außen gedrungen. Alle Beteiligten, ob Bewohner, Mitarbeiter, Ärzte, unterschiedliche Servicebereiche oder das nahe Geistliche Zentrum, waren nicht eingebunden. Es herrschte absolutes Stillschweigen. Für Pfarrer Volker Sehy würde der Rosenberg auch einen Teil des spirituellen Teils, den Glauben und Dienst am Nächsten, verlieren. „Darum wünsche ich mir, dass diese Einheit von Geistlichem und Sozialem auch weiter bestehen bleibt für ältere Menschen,“ betont der Seelsorger. Der Leiter der Einrichtung vor Ort, Thomas Matz und sein Team, hätten großartige Arbeit geleistet, so Sehy. Er hoffe deshalb sehr, dass das, was Caritas-Direktor Vinzenz du Bellier versprochen habe, dass Caritas auf dem Rosenberg bleibt, auch bleibt. Mit Blick auf die Entwicklung des Altenzentrums habe er den Eindruck gehabt, dass es sehr gut laufe, erklärt der Wallfahrtsdirektor. Und deshalb findet er: „Wenn ein Wille ist da zu bleiben, dann ist auch ein Weg für die Zukunft gegeben.“ Er möchte das positiv bestärken. Die Stifter 1912 hätten die Altenfürsorge auf dem Rosenberg gegründet – „ und ich wünsche mir, dass diese Geschichte weiter geschrieben wird. Ich biete vonseiten des Geistlichen Zentrum alle Unterstützung dafür an“. Die Frage, ob Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei seinem jüngsten Besuch zur Eröffnung der großen, viertägigen Wallfahrtstage eine Andeutung über diesen Wegzug gemacht habe, verneinte Sehy. Es sei kein Thema gewesen. Wiesemann ernannte 2009 Vinzenz du Bellier zum Geschäftsführer der Caritas Speyer, wobei der Bischof Chef der Caritas Speyer ist. Für Sehy steht fest: „Ich biete für eine neue Konzeption die Mitarbeit des Geistlichen Zentrums Maria Rosenberg an.“ Er stehe mit Thomas Matz, dem Einrichtungsleiter in sehr guter Verbindung. „Ich glaube, dass der Rosenberg das Potential hat für Menschen, die die Nähe suchen zum Wallfahrtsort.“ Es werden Messen gehalten, gesungen, gebetet, Gespräche geführt, die älteren Menschen mit ihren Anliegen angehört und begleitet. Die Nutzung dieser geistlich-religiösen Angebote habe eine große Resonanz, das war beim Pressegespräch am Mittwochabend bereits zu hören. Auf Anfrage erklärte Verbandsbürgermeister Lothar Weber, dass auch seine Verwaltung erst beim Pressegespräch am 25. Juni von der Schließung erfahren habe. Zur finanziellen Beteiligung der Verbandsgemeinde am Altenzentrum teilte er mit, dass die VG 1994 eine Summe von 100.000 Mark geleistet habe. Für die künftige Nutzung favorisiert Weber die Tagespflege. Doch angesichts der überraschenden Information sei es unmöglich, mit einem vernünftigen Konzept zu kommen, schreibt er. „Ich werde die Gespräche mit dem Träger suchen. Dazu werde ich die Ortsgemeinde Waldfischbach-Burgalben und den Landkreis mit einbinden.“

x