Rheinpfalz Die weißen Kreise gehören dazu

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Hatte Pfarrer Franz Ramstetter noch im März gehofft, die Bauarbeiten an der Rodalber St. Josefskirche nach vier Wochen abhaken zu können, steht jetzt, wie so oft an Baustellen, fest: Sie dauern länger als ursprünglich erwartet. „Die Maßnahme wird sich bis in den Frühsommer erstrecken“, teilte Markus Herr, der Pressesprecher des Bistums Speyer, auf Anfrage mit.

Die Verzögerung habe das Bischöfliche Bauamt mit dem wochenlangen Regenwetter begründet. „Wir befinden uns erst am Beginn der Arbeiten“, erklärte Herr. Bereits Ende Februar war ein Großteil des Gerüsts an der Kirche aufgestellt worden, nachdem die Firma gerade eine andere Baustelle abgeräumt hatte und das Gerüst nicht mehr zwischenlagern wollte. Die Gerüstarbeiten obliegen der Firma Frank Hammer aus Gossersweiler-Stein. Bereits vor drei Jahren, als der Maler und Bildhauer Tobias Kammerer (Rottweil) die künstlerische Gestaltung des Innenraumes der St. Josefskirche vorbereitete, waren an dem Gebäude Wasserschäden festgestellt worden. Am Dach waren kleine undichte Stellen, aber auch größere schadhafte Bereiche aufgefallen. Nachdem das Dach in den Jahren zuvor immer wieder geflickt worden war, entschloss man sich nun, das Kirchendach nachhaltig zu erneuern. Im Zuge der Dachdeckerarbeiten sollten auch der Dachstuhl und der Außenputz erneuert werden. „Die Instandsetzungsarbeiten“, sagte Herr nun, „sind erst zu etwa einem Drittel abgeschlossen.“ Den Auftrag für die Dach- und Klempnerarbeiten erhielt die Firma Horbach-Bedachungen aus Baumholder. Die Blitzschutztechnik installiert das Unternehmen Klaus Wohlgemuth aus Karlsruhe. Der Auftrag für die Verputzarbeiten verblieb in Rodalben, den Zuschlag bekam die Firma Brödel. Deren Kennzeichnung schadhafter Flächen durch weiße Kreise hatte kurzfristig für Irritationen gesorgt: Es handelte sich aber nicht, wie anfangs von Bürgern befürchtet, um Graffiti-Sprühwerke, sondern lediglich um markierte Arbeitsflächen. Die Kosten für die Maßnahmen bezifferte Markus Herr auf rund 720.000 Euro. 85 Prozent der Summe trägt das Bischöfliche Ordinariat, 15 Prozent – mehr als 100.000 Euro – hat die Pfarrei zu stemmen. Helfen soll da unter anderem der Erlös aus einer erneuten Schrott-Sammelaktion. Der Sammelcontainer steht in der Parkanlage in der Nähe des Jugendheims. Außerdem hofft die Pfarrei auf Spenden. Die Rechtfertigung des finanziellen Aufwands sieht Pfarrer Ramstetter in der Bedeutung der St. Josefskirche. Sie ist die Hauptkirche der Großpfarrei Maria Königin. Ist die Instandsetzung der Pfarrkirche St. Josef abgeschlossen, verlagert sich die Baustelle zum Pfarrhaus hin. Im vergangenen Jahr waren hier schon Umbauarbeiten erfolgt. Im Erdgeschoss wurden die Büros für das Seelsorgerteam samt Besprechungsraum eingerichtet, Leitungen und Kabel verlegt, und die EDV wurde installiert. Das Obergeschoss bot ausreichend Platz für die Dienstwohnung des Pfarrers, „brandschutztechnisch abgetrennt“ von anderen Räumen. Die Vergrößerung einer Dachgaube diente der Herstellung eines zweiten Rettungsweges. Im zweiten Bauabschnitt soll in ein paar Wochen die Eingangstreppe instand gesetzt und die Dacheindeckung erneuert werden. „Diese Arbeiten sind noch nicht vergeben worden. Daher besteht auch noch kein Zeitplan“, informierte Markus Herr auf Nachfrage (ns)

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