Rheinpfalz Eigener Ortschef „beratungsresistent“

Mit vielen Zielen war die Bürgerinitiative Zukunft Herschberg 2014 gegründet worden. Nach den Kommunalwahlen stellte die Initiative die Mehrheit im Herschberger Gemeinderat sowie mit Manfred Biedinger den Ortsbürgermeister. Fünf Jahre später nun bezeichnet der Vorsitzende der Initiative Zukunft Herschberg, Andreas Schneider, ihn als „beratungsresistent“.

„Ich habe ihn auf den Stuhl geholt, aber er war die größte Enttäuschung für alle, die etwas im Ort bewegen wollten“, sagte er gegenüber der RHEINPFALZ. Bei der Jahreshauptversammlung, an der Biedinger nicht teilnahm, machten die Mitglieder der Initiative ihrem Unmut denn auch Luft. Biedinger habe in den vergangenen drei Jahren eher die Ziele seiner Kollegen blockiert, statt die Wünsche und Anregungen seiner Fraktion zu unterstützen. „Er hat seine eigenen Ideen weiterbringen wollen und hat sich nur darum gekümmert“, resümiert Schneider. Der Ortschef habe alles kontrolliert aufgehalten, was sich Schneider und seine Mitstreiter als wichtige Arbeiten in der Gemeinde vorgenommen hatten, lautet der Vorwurf. „Bei dem kann man machen, was man will, der macht nur sein Ding“, war das Fazit in der Sitzung. So habe man die vielen Ideen, die gerade die jüngeren Mitglieder der Initiative gehabt hatten, gar nicht umsetzen können. Viele ehrenamtliche Helfer hätten dann ihre Mitarbeit auch nach und nach eingestellt. „Das versteht man ja auch, wenn alles nur boykottiert wird“, fand Schneider. Kommunikation habe – gerade in den vergangenen drei Jahren – mit Biedinger nicht mehr stattgefunden. „Weder mit mir noch mit seinem Beigeordneten Karl-Heinz Kiefer von der Initiative Zukunft gab es Gespräche“, sagte Schneider. Immerhin sei der Spielplatz durch ehrenamtliches Engagement entstanden. Das Parteiendenken im Rat, das die Initiative Zukunft bei der Kommunalwahl 2014 verhindern wollte, habe weiter bestanden. Zwar bestand die Liste aus Mitgliedern der CDU und der FWG sowie einigen politischen Neulingen, doch trotzdem sei gerade mit den Ratsmitgliedern, die früher für die CDU im Rat waren, keine einheitliche Linie zustande gekommen. „Lediglich die FWG steht voll und ganz hinter unseren Zielen“, so Schneider. Wohl deshalb seien auch die CDU-Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung der Initiative Zukunft nicht anwesend gewesen, meinte Schneider, der denkt, dass in diesem Jahr die CDU wieder eine eigene Liste aufstellt. Die Mitglieder der Initiative beschlossen, dass auch aus ihren Reihen wieder eine Liste und ein Ortsbürgermeisterkandidat aufgestellt werden soll. In den Vorständen der Herschberger Vereine habe es einen Umbruch gegeben, immer mehr Jüngere hätten hier Verantwortung übernommen. Deshalb sei es das Ziel der Initiative Zukunft, ebenfalls mit einer jungen Mannschaft in die Wahl zu gehen. „Unsere Liste soll jünger werden“, fasst Schneider das Ergebnis der Aussprache zusammen. Die Liste will die Bürgerinitiative nicht öffentlich aufstellen. „Ich möchte, dass wir uns da ganz auf unsere Absprachen konzentrieren können, ohne dass Ohren, für die es nicht bestimmt ist, etwas davon mitbekommen“, sagte der Vorsitzende. Der Vorstand Vorsitzender: Andreas Schneider Stellvertreter: Marcus Wagner Kassenwart: Eric Gerhardt Schriftführerin: Dagmar Stoffel Beisitzer: Max Stoffel, Christian Kiefer, Karl-Heinz Kiefer Info Die Kandidatenliste wird am heutigen Montag, 19.30 Uhr, in der Bürgerhalle erstellt, allerdings in einer nicht-öffentlichen Sitzung.

x