Rheinpfalz Erhöhung des Wasserpreises absehbar

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Die Verbandsgemeinde Rodalben wird nicht umhin kommen, die Gebühren im Wasserwerk anzuheben. Wirtschaftsprüfer Harald Breitenbach empfahl dem VG-Rat am Montag, „den Blick darauf zu richten“, sonst, schätzte er, „muss man zur Bank gehen“ und Geld aufnehmen.

Diese Erkenntnis förderte die Feststellung des Jahresabschlusses 2014 zutage. Seit fünf Jahren würden Verluste geschrieben, erklärte Breitenbach, das Eigenkapital gehe zurück, die allgemeinen Rücklagen rutschten ins Negative. Im Jahr 2014 sei der Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet entgegen dem Durchschnitt anderswo leicht gestiegen. Der langfristige Trend lasse aber einen Rückgang des Wasserverbrauchs erwarten. Nicht zurück gingen allerdings die Kosten, so dass sich „ein kleines Dilemma“ entwickle. Dennoch gab’s den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk, weil „das Zahlenwerk in sich in Ordnung ist“. „Was die Gebührensituation betrifft, besteht Handlungsbedarf, damit das Wasserwerk von sich aus lebensfähig bleibt“, sagte Breitenbach. Die Werke berechneten derzeit den Gesamtbetrag (Wasserpreis, Einmalbeiträge, wiederkehrende Beiträge zusammengenommen) von 2,24 Euro. Um ein „Nullergebnis“ ohne Verluste zu erzielen, hätten sie 2,37 Euro einnehmen müssen. Der Mindestgewinn wäre bei einem Betrag von 2,59 Euro zu erzielen gewesen. Peter Pfundstein (FWG) nutzte diese Gelegenheit, um seine Kritik zu wiederholen: „Das neue Wasserwerk im Schwarzbachtal arbeitet nicht rentabel.“ An Gebührenerhöhungen, räumte auch er ein, führe „kein Weg vorbei“. Ganz anders, so der Wirtschaftsprüfer, stelle sich die Situation im Kanalwerk dar. Hier seien 1,15 Millionen Euro investiert worden in Leitungs- und Entsorgungsleitungen. Weitere Investitionen betrafen den Bau von Regenrückhaltebecken, die Erneuerung der Zentrifuge der Gruppenkläranlage in Rodalben und die Kanalisation in Leimen. Breitenbach kam zu dem Fazit: „Das Vermögen ist gestiegen, die Verschuldung zurückgegangen. Die Eigenkapitalquote liegt bei 67 Prozent, dahinter steckt vernünftige Substanz.“ Gleichwohl verwies er auf die gesunkenen Gebühren bei Abwasser-, Schmutz- und Niederschlagswasser. Die Nutzungsdauer der zentralen Kläranlage laufe aus, was die Abschreibung um 400.000 Euro sinken lasse. Die zusammengefasste Bilanz des Wirtschaftsprüfers lautete: „Das Kanalwerk hat eine Punktlandung erreicht. Die Entgelte liegen an der unteren Grenze, sie hätten höher sein dürfen.“ Akuter Handlungsbedarf bestehe aber nicht. Pfundstein kritisierte hier eine Kreditvalutierung (Auszahlung) in einer Eilentscheidung, die das Kanalwerk „nie gebraucht“ habe. Jährlich würden dadurch Kosten von rund 35.000 Euro verursacht. Der VG-Rat genehmigte einstimmig den Jahresabschluss 2014 für das Wasser- und Kanalwerk. Er beschloss, den Jahresverlust im Wasserwerk von 78.000 Euro und den Jahresverlust im Kanalwerk von 204.000 Euro auf neue Rechnung vorzutragen. Von der angeratenen Gebührenerhöhung sah der Rat für dieses Jahr ab, nachdem der Werksausschuss schon zuvor für die Beibehaltung der Sätze gestimmt hatte. So kostet (jeweils zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer) der Kubikmeter Frischwasser weiterhin 1,11 Euro. Die Abwassergebühr beläuft sich auf 2,18 Euro pro Kubikmeter. An wiederkehrenden Beiträgen fallen 0,265 Euro pro Quadratmeter an. Die Benutzungsgebühr aus geschlossenen Abwassergruben wird mit 18 Euro berechnet. (ns)

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