Rheinpfalz Für 50 Jahre nun schön wetterfest

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Es steht nur noch ein Teilgerüst an der St. Josefskirche. „Die Arbeit an den Seitenschiffen ist noch nicht ganz fertig“, erklärte Gerhard Lauerbach vom Architekturbüro Lauerbach und Sprau, Hauenstein, auf Anfrage der RHEINPFALZ. Ende des Monats sei das Projekt wohl abgeschlossen.

Die Nachbarn hätten monatelang den Anblick der Gerüste ertragen müssen, so Pfarrer Franz Ramstetter. „Lärm, Staub und Hammerschläge“ seien ihnen zur Last gefallen. Dafür aber entschädige jetzt der Blick auf ein schönes Kirchengebäude. Auch rein von der Ansicht her habe sich der Aufwand gelohnt, was die vom Gerüst befreiten Flächen bereits zeigten. Auch die Gottesdienstbesucher hatten Beeinträchtigungen hinzunehmen. Dies galt vor allem für eine Übergangszeit, in der die Pfarrei, bedingt durch den Ausfall der Heizung, in die Marienkirche ausweichen musste. „Die Maßnahme wird sich in Folge des wochenlangen Regenwetters bis in den Sommeranfang erstrecken“, hatte Markus Herr, der Sprecher des Bistums Speyer, im Frühjahr mitgeteilt. Tatsächlich verzögerte sich der Abschluss aber nochmals um ein halbes Jahr, nicht allein wetterbedingt, sondern auch wegen einiger Arbeitseinsätze, die besser hätten koordiniert werden können. Schon bei der künstlerischen Innengestaltung durch den Maler Tobias Kammerer (Rottweil) vor drei Jahren waren Wasserschäden durch undichte Stellen am Dach aufgefallen. Nun wurde die Eindeckung des Daches von Hauptschiff, Chor und Seitenschiffen mit altdeutschem Schiefer erneuert. Zugleich bekam das Dach eine neue Folie. Die damit beauftragte Firma baute die alten, asbesthaltigen Platten ab und entsorgte sie. Weiter verwendet werden konnte die Schalung. Schadhaft geworden war die Dachentwässerung. So wurde denn die seitherige Dachrinne beseitigt und durch eine Zinkrinne ersetzt. Die Instandsetzung der Gaubenfenster erklärte das Architekturbüro mit neuem Kitt und frischer Farbe. Einer Sanierung bedurften die Sandsteinfugen. Sie waren im Mauerwerk zum Teil lose geworden und mussten erneuert werden. Schließlich bekam das gesamte Gebäude einen hellen Anstrich. Eine Firma aus Karlsruhe installierte eine neue Blitzschutztechnik. Frischen Glanz verlieh die Firma Metallgestaltung Schmidt (Höheischweiler) dem Wetterhahn und der Kugel, auf der er steht. Sie beschichtete dazu drei Quadratmeter Fläche mit Blattgold (23,75 Karat). 50 Jahre soll das Objekt nun wetterfest sein. Auf 750.000 Euro bezifferte Herr die Gesamtkosten. 85 Prozent trage das Bischöfliche Ordinariat. 15 Prozent – mehr als 100.000 Euro – habe die Pfarrei selbst zu finanzieren. Dabei hofft sie weiterhin auf Spenden. „Der ursprünglich ermittelte Kostenrahmen konnte eingehalten werden“, stellte Lauterbach fest. |ns

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