Rheinpfalz Fehrentz: Der Rat entscheidet

Etwa 40 Besucher konnte Steinbachs Ortsbürgermeister Jörg Fehrentz am Dienstagabend in der Einwohnerversammlung begrüßen. Fehrentz umriss – chronologisch aufgelistet – die Ratsarbeit der vergangenen beiden Jahre. Während er versuchte, das Thema Frutzweilerstraße weitestgehend zu umschippern, ging er ausführlich auf die bevorstehenden Maßnahmen in der Kindertagesstätte ein. Wenn auch nicht auf der Agenda des Ortsbürgermeisters, bewegte das Thema „Wiederkehrende Beiträge“ viele Besucher.

Mit Verwunderung, erklärte ein Bürger, habe er in einem Bericht der RHEINPFALZ zur Kenntnis genommen, dass der Rat sich in einer nicht öffentlichen Sitzung mit dem Thema „Wiederkehrende Beiträge“ für Straßenbaumaßnahmen befassen wolle. Verbandsbürgermeister Klaus Schillo betonte, dass dies ein sehr komplexes Thema sei und deshalb erst der Rat informiert werden müsse, danach wolle man die Bürger ins Boot nehmen. Ein etwas anderer Zungenschlag war vom Ortschef zu hören; der betonte, dass nach der Informationsveranstaltung die Gemeindevertreter in einer der nächsten Sitzungen über die Art der Beitragserhebung entscheiden würden. Erst danach sollen die Bürger informiert werden. Die dann aufflammende Diskussion wurde von Fehrentz und Schillo quasi im Keim erstickt. Die Frage, wie es denn nun mit der Frutzweilerstraße weitergehe, mit einer abwartenden Haltung von Fehrentz beantwortet; er werde im Herbst, wenn Zuschussanträge gestellt werden müssten, den Ausbau der Straße wieder in den Rat tragen. Im wesentlichen monierten Bürger die ihrer Meinung nach mangelnde Pflege der örtlichen Bepflanzung entlang der Hauptstraße. Gerade im Eingangsbereich des Ortes hinterlasse ein solches Bild auf Besucher einen schlechten Eindruck, so eine Einwohnerin. Fehrentz machte deutlich, dass er sich mehr Engagement von Bürgern wünsche, nur so könne in Zeiten leerer Kassen ein sauberes Ortsbild sichergestellt werden. Ein Bürger beschwerte sich über große Bauschuttablagerungen am Ortsrand des Ortsteils Frutzweiler, hier versprach Fehrentz eine Überprüfung. Ebenfalls will er im Rat den äußert schlechten Zustand des Weges zum jüdischen Friedhof hin thematisieren, über den sich ein weiterer Besucher der Versammlung beschwerte. Nach Aussage von Ortsbürgermeister Fehrentz müsse wegen Brandschutzauflagen in der Kindertagesstätte, unter anderem neben dem Einbau einer Brandschutzmeldeanlage und mehreren Brandschutztüren auch eine neue Fluchttreppe eingebaut werden. Im Zuge dieser Maßnahmen soll ebenfalls der Hof gepflastert werden. Die Gesamtkosten bezifferte der Ortsbürgermeister auf rund 210.000 Euro. Fehrentz hofft auf eine 90-prozentige Bezuschussung aus dem kommunalen Investitionsprogrammes des Landes. Verbandsbürgermeister Klaus Schillo warb für die neue Verbandsgemeinde „Oberes Glantal“, die mit fast 30.000 Einwohnern, einer sehr guten Infrastruktur, Gewerbegebieten und einem großen Kreditinstitut eine leistungsstarke Verbandsgemeinde sein werde. Für die Steinbacher werde sich nicht viel ändern, mutmaßte Schillo, als er auf die Bürgerbüros in Glan-Münchweiler und Schönenberg-Kübelberg verwies, die etwa gleichweit entfernt zu erreichen seien. Beim künftigen Wappen, dessen Entwurf Schillo vorstellte, findet sich Steinbach mehrfach wieder: Ob der Bergbau, das Diamantschleifer-Handwerk oder der Hinweis auf die Gräfin von der Leyen, Steinbach könne sich mit allen drei Symbolen identifizieren, scherzte Schillo. (res)

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