Rheinpfalz „Flucht auf die grüne Wiese“ verhindern

Als Mittelzentrum muss die Stadt Lauterecken ein Einzelhandelskonzept erstellen. Es sollen die innenstadtrelevanten Sortimente festgestellt werden, die in den Außenbereichen nur als Randprodukte angeboten werden dürfen. Der Stadtrat hat am Donnerstagabend über Sinn und Unsinn dieser Maßnahme diskutiert.

Die Stadt Lauterecken entwickele sich ständig nach vorne, befand Bürgermeister Heinrich Steinhauer, daher sei es als Mittelzentrum notwendig, ein Einzelhandelskonzept zu erstellen, um die Produkte festzulegen, die in der Innenstadt verkauft werden. Diese dürfen von den Discountern und Geschäften in den Außenbereichen nur als Randprodukte verkauft werden, um die Geschäfte der Innenstadt zu schützen. Helmut Dahlmanns von der Verbandsgemeindeverwaltung erklärte, dass die Investitionen in der Innenstadt nicht kaputt gemacht werden dürften. Ein Discounter habe Bereitschaft erklärt, sich an den Kosten zu beteiligen. Andreas Müller fand das Konzept sinnvoll, um „die Flucht auf die grüne Wiese“ zu verhindern. Peter Jakob stimmte bedingt zu, erklärte jedoch, dass die Innenstadt durch die Altersstruktur der Ladenbetreiber „immer ärmer“ werde und machte das Internet als Hauptkonkurrent aus. Peter Kriese fand ein Gutachten an sich gut, befürchtet aber „Augenwischerei“. Dorothea Siedow hingegen bezeichnete das Gutachten als „unsinnig“, da werde Geld zum Fenster hinausgeworfen. Ihre Annahme, dass durch einen neuen Drogeriemarkt dieses Konzept notwendig werde, wies Dahlmanns zurück. Vielmehr habe ein Discounter den Anstoß gegeben. Der Markt solle „aufgehübscht“ werden. An dem Sortiment solle sich zwar nichts ändern, jedoch solle der Markt eine größere Fläche bekommen. Helmut Steinhauer sah in diesem neuen Konzept einen Ansatz, um den Märkten an der Peripherie nicht völlig freien Lauf zu lassen. So halte man Chancen für die Innenstadt offen. Letztlich hat der Stadtrat einstimmig für das Einzelhandelskonzept gestimmt. Ebenfalls kritisch diskutiert wurde die Sanierung des Weges zum Friedhof. Unstrittig ist, dass der Weg saniert werden muss. Die günstigste und von der Stadtspitze favorisierte Variante sieht vor, für rund 24.000 Euro eine neue Asphaltdecke aufzutragen. Ein Abfräsen und Aufbringen einer neuen Decke würde rund 40.000 Euro kosten. Dorothea Siedow erkundigte sich nach Haltbarkeit und Garantien. Auch die Entwässerung war Thema und eine mögliche Erneuerung der Rinne. Dahlmanns erklärte, dass die neue Decke den Unterbau nicht verbessere und auch keine Maßnahmen zur Entwässerung in der Kostenschätzung enthalten seien. „Wir bringen alles in Ordnung“ versicherte Steinhauer, aber da niemand die Haftung übernehmen kann, stimmten Siedow, Dieter Drumm und Werner Graf dagegen, vier Ratsmitglieder enthielten sich. Nun wird der Weg mit einer neuen Asphaltdecke versehen. Für Diskussionen sorgten Schilder an den Parkplätzen in der Schlossgasse, die vorschreiben, in welcher Richtung einzuparken ist. Steinhauer erklärte, es ergebe Sinn, da die Bepflanzung und die Mauer so keinen Schaden durch Abgase nähmen. Helmut Steinhauer erkundigte sich nach den Belägen der Glanbrücke und der Fußgängerbrücke auf Röth. Beigeordneter Heinrich Schreck erklärte, dass eine Maschine ausgeliehen werde, um Schichten abzutragen oder aufzurauen. Steinhauer erinnerte, dass die Kosten für eine Erneuerung 96.000 Euro betragen hätten, sodass diese Alternative besser sei. Nichtöffentlich wurde der Auftrag für die Marktanalyse an den günstigen Bieter vergeben und mit der Altenglaner Eventagentur „Speed of Sounds“ ein neuer Partner für das Heimatfest ausgewählt. |sbs

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