Rheinpfalz Kläranlage muss saniert werden

Die Kläranlagen in Dahn, Bundenthal, Niederschlettenbach und Schönau wurden vor 15 bis 20 Jahren modernisiert beziehungsweise in Betrieb genommen. Um ihren Betrieb auch zukünftig sicher, energieeffizient und wirtschaftlich gewährleisten zu können, haben die Verbandsgemeindewerke Dahner Felsenland eine Energieeffizienz-Analyse erstellen lassen. Danach besteht der größte Handlungsbedarf bei der Dahner Kläranlage. Mit der Sanierung der Anlage befasste sich der Werkausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag.

Das Ingenieurbüro Trauth & Jacobs aus Kallstadt wurde am 8. Dezember 2016 mit der Erstellung einer Energieeffizienz-Analyse für die Kläranlagen der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland beauftragt. Diese Anlagen verursachen allein beim verbrauchten Strom Kosten von jährlich mehr als 250.000 Euro. Verbrauchsintensive Anlagenteile, wie Gebläseeinrichtungen, die in die Jahre gekommen sind, müssen kurz- bis mittelfristig erneuert werden. Zur Erstellung der Energieeffizienz-Analyse hatte das Ingenieurbüro die Aufgabe, alle Anlagenteile zu überprüfen und ein Maßnahmenpaket zu erarbeiten. Am Donnerstag stellte Jochen Rudolph vom Ingenieurbüro Trauth & Jacobs dem Werksausschuss vor, welche Arbeiten zur Energieoptimierung der Dahner Kläranlage notwendig sein werden. Bei dieser zuletzt vor 20 Jahren modernisierte Anlage ist der Sanierungsbedarf am größten. Rudolph teilte dem Ausschuss mit, dass sich die Maßnahmen über die gesamte Anlage hinziehen werden. Die bestehenden Schaltanlagen und die dazugehörigen SPS-Steuerungen müssen erneuert werden, um die Betriebssicherheit und damit die Reinigungsleistung weiterhin sicherzustellen. Die Schaltanlage ist über 20 Jahre alt. Die maximale wirtschaftliche Nutzungsdauer der Einbaukomponenten sei erreicht. Das sei am erhöhten Reparaturbedarf der verganengen Jahre zu erkennen. Viele Einbaukomponenten seien auf dem Markt nicht mehr verfügbar. Somit entstehe bei Reparaturen ein erhöhter Umbaubedarf, da die Schaltanlage angepasst werden muss. Durch den erhöhten Umbaubedarf bei Defekten könne die Kläranlage unter Umständen nur noch in eingeschränktem Maße betrieben werden. Auswirkungen auf die Reinigungsleistung der Anlage seien nicht auszuschließen. Im Rechengebäude ist die Maschinentechnik im Bereich Rücklaufschlamm und Überschussschlamm sowie im Zulaufpumpwerk am Ende ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer angelangt. Das führte in den vergangenen Jahren zu erhöhtem Reparaturbedarf. Die Belüftungseinrichtung muss ausgetauscht werden, ebenso die Umwälzeinrichtungen im Belebungsbecken. Gleichzeitig muss die Belüftungsregelung optimiert werden. Um zukünftig einen energieeffizienten, wirtschaftlichen und sicheren Betrieb der Kläranlage Dahn zu gewährleisten, sind Investitionskosten von rund 1,8 Millionen Euro (brutto, inklusive Planungskosten) zu leisten. Mit einer effizienteren Anlage könnte der Energieverbrauch pro Jahr um 109.000 bis 151.000 Kilowattstunden gesenkt werden, das bedeutet, dass 25.000 bis 34.000 Euro pro Jahr eingespart werden könnten. Da die Kläranlage während der Bauzeit in Betrieb bleiben muss, ist mit einer Gesamtbauzeit von eineinhalb bis zwei Jahren zu rechnen. Trotz der zu erwartenden Zuschüsse aus dem Energieeffizienz-Programm des Landes muss ein Teil der Maßnahme kreditfinanziert werden, erklärte Verbandsbürgermeister Michael Zwick. Die Zinsen könnten jedoch aus den Einsparungen finanziert werden. Der Ausschuss stimmte dem vorgeschlagenen Maßnahmenkatalog des Ingenieurbüros zu und beauftragte es mit der Umsetzung. Anlagen werden mit moderner Fernwirktechnik ausgestattet 160 Kilometer lang ist das Wasserverbundsystem und 200 Kilometer lang sind die Abwasserkanäle aller 15 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland. Bei der Wasserversorgung kommen zahlreiche Außenstationen wie zum Beispiel Tiefbrunnen, Pumpwerke, Aufbereitungsanlagen und Hochbehältern dazu. Bei der Abwasserbeseitigungseinrichtung sind es fünf Kläranlagen, zahlreiche große Regenentlastungsanlagen sowie rund 40 Pumpwerke. Vor über 20 Jahren wurden diese Anlagen mit einer einfachen Technik für die Fernüberwachung ausgestattet. Inzwischen gibt es für diese Technik keine Ersatzteile mehr. Um die Betriebssicherheit aufrecht zu erhalten, sollen nun alle Anlagen mit einer Automatisierungs- und Fernwirktechnik sowie einem Prozessleitsystem ausgerüstet werden. Mit Ausgaben von 450.000 Euro bei der Wasserversorgungseinrichtung und 300.000 Euro bei der Abwasserbeseitigungseinrichtung ist dafür in den Jahren 2018/2019 zu rechnen. In den Wirtschaftsplänen 2017/2018 sind diese Kosten bereits eingestellt. Die 2017 gestellten Förderanträge wurden bewilligt und die Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn erteilt. Mit einer Förderung von 55 Prozent der Baukosten ist zu rechnen. Der Ausschuss erteilte der Ingenieurgesellschaft Trauth & Jacobs den Auftrag, die Maßnahme in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Verbandsgemeindewerke Dahner Felsenland durchzuführen.

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