Rheinpfalz Mehr Arbeit kostet auch mehr Geld

Das Außengelände der Grundschule Thaleischweiler-Fröschen wird 40.000 Euro teurer als geplant. Martin Eichert (FWG) und Horst Hö
Das Außengelände der Grundschule Thaleischweiler-Fröschen wird 40.000 Euro teurer als geplant. Martin Eichert (FWG) und Horst Höh (SPD) forderten am Dienstagabend im Verbandsgemeinderat, das Planungsbüro zu Verantwortung zu ziehen. Das will die Verwaltung nun prüfen.

Umbau und Erweiterung der Grundschule in Thaleischweiler-Fröschen werden teurer als gedacht: Die Mehrkosten betragen inzwischen 400.000 Euro. Als es im Verbandsgemeinderat Thaleischweiler-Wallhalben am Dienstag ums neue Außengelände ging, wurde Kritik laut, denn statt 90.000 Euro soll es nun 133.000 Euro kosten. Horst Höh (SPD) und Martin Eichert (FWG) forderten, die Verbandsgemeinde solle das Planungsbüro in die Verantwortung nehmen. Das will die Verwaltung prüfen.

„Ich verlange, dass nachgekartet wird“, sagte Eichert verärgert. Er regte an, das Architekturbüro Planungsteam Südwest in Haftung zu nehmen. Höh zeigte sich „sehr verwundert“ über die Dahner Planer, die die Arbeiten ausgeschrieben hatten. Eine Kostensteigerung von rund 50 Prozent bei der Außenanlage sei „eine absolute Minderleistung“, schimpfte er. Zuvor hatte Thomas Schatton als Bautechniker der Verbandsgemeindeverwaltung erklärt, dass große Flächen des ohnehin desolaten Schulhofs bei den Bauarbeiten beschädigt worden seien. Dass der Hof nun repariert werden muss, sei ein Grund für die Mehrkosten. „Dass da nur eine Drei-Zentimeter-Bitumen-Schicht ist, muss ich doch vorher wissen“, ereiferte sich Höh über die Schäden. Das Planungsbüro habe die Gegebenheiten vor Ort nicht ordentlich aufgenommen, als es die Ausschreibung vorbereitete. Die Schäden sind nur ein Grund für die Mehrkosten. Laut Schatton machen sie lediglich 3500 Euro aus. Probleme bereite eher die Feuchtigkeit im Altbau: Die Feuchteschäden seien erst bei den Bauarbeiten entdeckt worden. Es sei aufwändig, Wasser vom Gebäude fernzuhalten, dazu brauche es eine dauerhafte Abdichtung, zudem soll eine Bodenrinne künftig Schäden vermeiden. Das Schulhaus bekommt außerdem einen etwa 50 Zentimeter breiten Kiesstreifen als Spritzwasserschutz, der die Fassade sauberhalten soll. Der sei ebenfalls nicht vorgesehen gewesen. „Da sollte ein Ingenieur doch vorher dran denken“, bemängelte auch SPD-Sprecher Heino Schuck die Planung. Schatton sagte gestern im Gespräch mit der RHEINPFALZ, es sei bereits absehbar gewesen, dass die Arbeiten an der Außenanlage teurer werden, „denn es wird jetzt ja auch definitiv mehr gemacht“ als geplant. Dazu kämen Preissteigerungen, weil die Baubranche gut ausgelastet ist. Außerdem stamme die Kostenschätzung von 2015. Höh wollte wissen, ob es angesichts der Mehrkosten „noch was gibt“, ob also die Zuschüsse steigen. „Es ist nicht zu erwarten, dass diese Kosten gefördert werden“, verneinte Markus Reichert, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung. Die Verwaltung soll nun prüfen, inwieweit das Planungsbüro für die Mehrkosten verantwortlich ist. Bei der Auftragsvergabe – die Firma Staab aus Schmitshausen soll die Außenanlage für 133.000 Euro herstellen – stimmte Höh mit Nein; der Rest des Verbandsgemeinderates stimmte zu. Laut Verwaltung wurden bislang Aufträge in Höhe von 2,18 Millionen Euro für Umbau und Neubau der Schule vergeben. Der Schulbetrieb ist seit dem Schuljahr 2016/17 in die Realschule plus in Wallhalben ausgelagert. Die Arbeiten sollen laut Schatton voraussichtlich im Mai abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten betragen, inklusive Mehrkosten, rund 2,6 Millionen Euro.

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