Rheinpfalz Nicht grau, nicht beige, gelb soll es sein

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Im zweiten Anlauf fasste der Verbandsgemeinderat am Montag den Beschluss, das Verwaltungsgebäude in Rodalben neu streichen zu lassen. Den Auftrag für 50.000 Euro erhielt die Firma Tretter aus Rodalben als günstigster Bieter.

Knapp fiel die Abstimmung aus mit elf Ja-Stimmen (CDU) bei zwei Gegenstimmen (jeweils eine aus den Reihen von SPD und FWG) und sieben Enthaltungen. Das Vorhaben hätte auch scheitern können. Es war der erste Ferientag in den Herbstferien, einige Ratsmitglieder – insbesondere der Mehrheitsfraktionen – fehlten. Vor zwei Wochen hatte das Thema schon einmal auf der Tagesordnung gestanden und wurde nach fast einstündiger Diskussion vertagt (die RHEINPFALZ berichtete). Es liege kein förmlicher Beschluss vor, hatten Ratsmitglieder beanstandet, vor allem Peter Pfundstein (FWG) und Hermann Löwe (Grüne). Verbandsbürgermeister Werner Becker (CDU) hatte dagegen betont, das Thema sei zur Sprache gekommen und der Rat habe dabei keine Einwände erhoben. Wie auch immer, eine Abstimmung hatte es nicht gegeben. Sie wurde jetzt nachgeholt. Der neue Anstrich des Rathauses war der einige Tagesordnungspunkt der Sitzung. Becker informierte, dass er nach dem Aufschub zunächst den weiteren Aufbau des Gerüsts gestoppt habe. Vielleicht lasse es das Wetter noch zu, den Anstrich in diesem Jahr ganz fertigzustellen. Es solle zumindest die jetzt vom Gerüst umgebene Fläche gestrichen werden. Notfalls werde das Gerüst abgebaut und für die Vollendung der noch fehlenden Flächen im Frühjahr wieder aufgestellt. Anders als erwartet gestalte sich die Reparatur der Dachrinne, die wegen des fehlenden Beschlusses in der vorigen Sitzung ebenfalls Kritikpunkt gewesen war. Wie die Bauabteilung mitgeteilt habe, so Becker, seien die Schäden „nicht so schwerwiegend wie ursprünglich angenommen“. Die Kosten beliefen sich schätzungsweise auf 2000 bis 3000 Euro. Aufgrund des geringen Betrages erübrige sich eine Ausschreibung. Mittlerweile seien Teile der Dachrinne, soweit sie mithilfe des gerade stehenden Gerüsts erreichbar waren, auch schon instandgesetzt worden. Alexander Frey (FWG) setzte noch einmal mit Kritik an. Mit dem Aufstellen des Gerüsts habe Becker „ein Stück aus dem ganzen Kuchen“, 10.000 Euro, eigenmächtig vergeben. Becker erwiderte, dass das Gerüst wegen des Rathaus-Anstriches erforderlich gewesen sei. Die Bewilligung des Haushalts mit dem eingestellten Betrag für die Streicharbeiten wertete Becker im Nachhinein noch einmal als Zustimmung für die Maßnahme. Frey störte sich auch an den Kosten, die den Haushaltsansatz um 13.000 Euro überstiegen. 50.000 Euro entfielen schon auf den Anstrich. Hinzu kämen 10.000 Euro für das Gerüst und 3000 Euro für die Dachrinne. Der Restbetrag, entgegnete Becker, stehe im Haushalt unter „Reparaturen“. Einige Ratsmitglieder gaben sich auffallend missmutig, was sich selbst in der Abstimmung über die Farbe widerspiegelte. Die Farbe „terracotta“ lehnte die Mehrheit ab, den zur Wahl stehenden Grauton ebenso. Die Mehrheit sprach sich für den Gelbton aus, der bereits vor zwei Jahren für die Rathaus-Sporthalle ausgesucht worden war. Das Abstimmungsergebnis überraschte abermals: Es gab zehn Ja- Stimmen bei drei Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Die Sitzung war bereits beendet, als Becker die Ratsmitglieder noch einmal bat, Platz zu nehmen, um über den bei der Haushaltsdebatte schon beschlossenen Zuschuss an die Volkshochschule (7000 Euro für die Kulturarbeit) abzustimmen. Dies lehnte der Rat wegen des zuvor verkündeten Sitzungsendes ab. Aufgrund der Dringlichkeit soll die Bewilligung nun im „Beigeordnetengespräch“ herbeigeführt werden. |ns

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