Kultur Südpfalz „Singet ihm, ob’s kalt ist oder heiß!“

„Singt dem Herrn ein neues Lied“, zitierte der Landauer Dekan Volker Janke ein Psalmwort. Und er ergänzte es: „Singet ihm, ob’s kalt ist oder heiß!“ und hob damit auf die tropischen Temperaturen ab, die den Dekanatskirchenmusiktag in Hauenstein begleiteten.

Zahlreiche Chöre und Ensembles aus dem Protestantischen Kirchenbezirk Landau waren in die Dreifaltigkeitskirche gekommen und feierten zusammen mit den Gläubigen einen beeindruckenden musikalischen Gottesdienst. „Wir wollen der Hitze trotzen und Gott loben, ihm Lob in unseren Lieder singen“, fuhr der Dekan in seiner Begrüßung fort. Dabei sei „das Gotteslob unser Amt“, auch weil es die Musik verstehe, „den Menschen im Herzen anzusprechen“. Und ganz in diesem Sinne wurde die Andacht, bei der Pfarrer Martin Risch, der Obmann für Kirchenmusik, zum Psalm 36 „Herr, deine Güte reicht soweit der Himmel ist“ predigte und viele aktuelle Bezüge einstreute, zu einem vielstimmigen Lob Gottes. Zwischen Gebet und Bibelwort, zwischen Predigt, Fürbitten und Segen waren in stetigem Wechsel die musikalischen Beiträge eingebettet. Sie deckten zeitlich eine breite Spanne aus der Geschichte der Kirchenmusik ab und reichten von Heinrich Schütz’ Komposition „Verleih uns Frieden gnädiglich“, von der Stiftskantorei Landau sehr eindringlich vorgetragen, bis hin zum Zeitgenossen John Rutter, dessen „I Will Sing The Spirit, Halleluja!“, das die Landauer Jugendkantorei mit glockenreinem Solopart interpretierte. Es war überaus eindrucksvoll, als sich alle Chöre, Bläser und Flöten zu Eduard Grells „Herr, deine Güte reicht so weit!“ vereinigten. Imponierend auch die von allen Chören gemeinsam und a capella vorgetragene Bearbeitung des gleichen Psalms von Herbert Beuerle, nicht weniger beeindruckend Louis Spohrs „Preis und Ehre ihm“, das die Bläserkantorei zu Beginn des Gottesdienstes spielte, wunderschön eine „Canzon“ von William Brade, das der Godramsteiner Flötenkreis erklingen ließ. Der Einladung in den westlichsten Zipfel des Kirchenbezirks Landau waren die Kirchenchöre aus Annweiler (Leitung Gerhard Betz) und Godramstein (Thomas Leiner), das Vokalquartett Essingen (Christa Breitenbach), die Landauer Jugendkantorei (Stefan Viegelahn), die Süd-Ost-Kantorei aus Landau (Mirjam Hantke-Zimnol), die Landauer Kantorei an der Stiftskirche (Stefan Viegelahn), der Ökumenische Flötenkreis Godramstein (Martina Liebertseder) und die Landauer Bläserkantorei (Christian Syperek) gefolgt. Die musikalische Gesamtleitung hatte Bezirkskantor Stefan Viegelahn inne. Sie alle trugen bei zu einem Gottesdienst, der das Augustinus-Wort „Qui bene cantat bis orat“ („Wer gut singt, betet doppelt“) trefflich unter Beweis stellte. Die evangelische Kirchengemeinde Hauenstein hatte mit dem Dekanatskirchenmusiktag ihr Gemeindefest verbunden. Bei tropischen Temperaturen fand das Fest, das mit einer Andacht eröffnet wurde, das der Musikverein Wilgartswiesen musikalisch begleitete und das eine Ausstellung von „Kinder-Kunst“ zum Thema „Schöpfung“ bot, allerdings nicht die Resonanz, die es verdient hätte. (ran)

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