Rheinpfalz SPD stellt Standortfrage für Kita neu

Der Bauplatz für die neue Kita St. Elisabeth, die auf dem Gelände der ehemaligen Süddeutschen Schuhfabrik (Bildmitte) und in Nac
Der Bauplatz für die neue Kita St. Elisabeth, die auf dem Gelände der ehemaligen Süddeutschen Schuhfabrik (Bildmitte) und in Nachbarschaft zur Grundschule (oben) entstehen soll, ist umstritten.

«Hauenstein.» Dann wird laut Ortsbürgermeister Bernhard Rödig das beauftragte Planungsbüro Hort+Hensel drei weitere Varianten erarbeiten und dem Rat vorstellen. Der ausgewählte Standort bei der Süddeutschen Schuhfabrik war nicht unumstritten, letztlich gab die CDU-Mehrheit im Rat den Ausschlag dafür. Grüne und SPD hatten sich dagegen ausgesprochen. Im Gespräch waren Bauplätze südlich des Neubaugebiets „Am Sonnenhang“, in der Nachbarschaft zum „Hotel Felsentor“ und auch ein Standort bei den „Altwiesen“ war in der Diskussion aufgetaucht. Dass sich die Mehrheitsfraktion auf den Standort auf dem Gelände der „Süddeutschen“ geeinigt hat, wertet Wilde als „Deal“ der CDU mit den Eigentümern des Grundstücks in der Dahner Straße, was Markus Pohl (CDU) energisch zurückweist. „Der negativ besetzte Begriff ,Deal’ wird hier wohl bewusst eingesetzt, um Gemauschel zu unterstellen. Das gab es erwiesenermaßen nicht.“ Die Verhandlungen mit den Eigentümern habe auch „zu 95 Prozent Ortsbürgermeister Bernhard Rödig alleine geführt.“ Via Amtsblatt teilte der Ortschef denn auch mit, dass das Gelände, „so wie es liegt, zum amtlichen Grundstückspreis von 70 Euro pro Quadratmeter“ erworben wurde. Wilde stellt den Neubau nicht in Frage, lehnt den Standort Dahner Straße aber ab. Die Topographie sei wegen des abfallenden Geländes ungeeignet, die Nähe zur stark frequentierten Dahner Straße für den Bring- und Abholverkehr problematisch. Diese und andere Gründe seien maßgeblich dafür, das Projekt „komplett neu, eventuell an einem neuen Standort, zu überdenken“. Auf Anfrage teilte Wilde mit, dass es bezüglich eines Alternativstandortes „noch Varianten gibt, die zu diskutieren wären“. Außerdem seien „mit den Besitzern noch Gespräche“ zu führen. CDU-Fraktionschef Michael Zimmermann und Pohl nennen die Gründe, die ihrer Meinung nach für den Standort Dahner Straße sprechen. Da sei zunächst die räumliche Nähe zur Grundschule, die vor dem Hintergrund der in der pädagogischen Diskussion geforderten engen Kooperation zwischen Kitas und Grundschule „nur nützlich und willkommen sein“ könne. Man sehe zudem auch organisatorische Synergieeffekte an diesem Bauplatz, der ein „Zentrum des Kindes“ schaffen könne. Nicht zuletzt: Der Platz sei auch von den drei Architekturbüros, mit denen man im Vorfeld das Projekt besprochen hatte, favorisiert worden. Das bestätigt Ortsbürgermeister Rödig, der ebenso wie Pohl und Zimmermann die städteplanerischen Möglichkeiten dort betont hatte, während Wilde der Meinung ist, dass man mit dem Abriss der Schuhfabrik „wieder ein Stück der Geschichte Hauensteins“ verlöre. Und weiter: „Das jetzig erworbene Baugrundstück kann über die Gemeinde als Baugrundstücke vermarktet werden. Denkbar wäre hier betreutes Wohnen in zentraler Lage. Investoren sollten zu finden sein.“ Zimmermann ist indes der Überzeugung, dass alle anderen diskutierten Bauplätze nicht zielführend seien. Der Bauplatz am neuen Baugebiet sei „schlicht zu klein“, um eine sechsgruppige Kita unterzubringen, der Standort in der Bahnhofstraße liege nahe an der Kita St. Hedwig und zudem an einer verkehrsreichen Durchgangstraße. Außerdem sei die Nachbarschaft der Kita zu „einem touristisch orientierten Hotelbetrieb“ nicht ohne Konfliktstoff. Für einen Bau an den Altwiesen – das Gelände des ehemaligen Minigolfplatzes war ins Gespräch gebracht worden – müsste erst ein Bebauungsplan aufgestellt werden und durch die Instanzen gehen. „Das dauert Jahre“, sagt Zimmermann. Während laut Wilde die Mitarbeiterinnen der Kita St. Elisabeth den Standort Dahner Straße für einen Kindergarten für ungeeignet halten, schreibt Rödig: „In den Meinungsbildungsprozess waren natürlich auch die Erzieherinnen der Kita eingebunden, die die Fakten anerkennen und mittragen.“ Und weiter: „Es gilt nun, keine Zeit zu verlieren, weil die Gemeinde die gesetzlichen Ansprüche der Eltern zu erfüllen hat. Die Kita dient der Erziehung und Bildung der Kinder. Bildung ist Zukunft! Daher müssen wir alles tun, um unsere Kinder optimal zu fördern.“

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