Rheinpfalz Turmanbau am Hilschberghaus bei Rodalben: Pfälzerwald-Verein feiert Richtfest

Das Dachgebälk steht, es kann Richtfest gefeiert werden.
Das Dachgebälk steht, es kann Richtfest gefeiert werden.

Der Turmanbau am Hilschberghaus, der für den Pfälzerwald-Verein eine Art Daseinsvorsorge für die nächsten Jahrzehnte bedeutet, bereitete bis vor Kurzem noch Probleme. Vorsitzender Albert Frank hatte sich vor allem lange Zeit geärgert, weil keine brauchbare Lösung für die Vollendung der Dachdeckung vorlag. Seit ein paar Tagen aber ziert das Dachgebälk den Turmanbau. Am Freitag, 5. Oktober, 19 Uhr, soll Richtfest gefeiert werden.

Der sechste Stock ist in Holzbauweise erstellt worden, die Sicht auf das Gebälk ist frei geblieben. Von hier aus eröffnet sich der freie Blick auf die Stadt und den Pfälzerwald. Nach Franks Einschätzung sollten die Zimmer bis zum Jahresende fertiggestellt sein. Wegen der statischen Unabwägbarkeiten hat sich die Einweihung verschoben. Lange ergebnisoffen geblieben ist, wie der Dachstuhl auf dem Ringanker zu befestigen ist. Schwierigkeiten hätten sich auch aus den umfangreichen Betonarbeiten ergeben. „Es mussten mehr Teile betoniert werden, als zunächst gedacht“, sagt Frank. Dies gelte für die Eckpfeiler und die Verstärkungswände. Über 40 Tonnen Stahl werden am Ende verbaut worden sein. Der Turm erreicht eine Höhe von 25 Metern, in der Breite misst er achteinhalb Meter.

Freiwillige Helfer sparen dem Verein mehr als 100.000 Euro

Mit einem Stamm von fünf, sechs Helfern, alle aus dem Handwerk, habe der Verein viele Arbeiten in Eigenleistung verrichtet. Frank nennt Heizung und Sanitär, verweist auf den Einbau von Fenstern und Türen sowie die Verlegung des Fußbodens in Trockenbauweise. Er geht davon aus, dass die freiwilligen Einsätze dem Verein mehr als 100.000 Euro sparen. Dennoch: Wegen des hohen Arbeitsaufwands seien die Kosten um 20 Prozent gestiegen. Inzwischen rechnet der PWV mit Gesamtkosten in Höhe von 600.000 statt der anfangs genannten 500.000 Euro. „Wir werden auch diesen Betrag stemmen können“, ist Frank zuversichtlich. Hüttendienst und Zimmervermietung bildeten die Säulen des Finanzgerüsts. Das Hilschberghaus sei eine beliebte Stätte zur Einkehr und Rast, zahlreiche Gäste kämen für zwei oder drei Tage nach Rodalben zum Wandern oder Biken mittlerweile aus ganz Deutschland, neuerdings in großer Zahl aus dem Elsass.

„In einen Turm einzuziehen, hat seinen Reiz“

Trotz aller Probleme, die vor vier Jahren mit Konflikten mit der Kreisverwaltung beim Genehmigungsverfahren begonnen und sich bis zum Urteil des Oberverwaltungsgerichts hingezogen haben, überwiegen Freude und Stolz auf das neue Werk. „In einen Turm einzuziehen, hat seinen Reiz“, meint Frank. Er hofft darauf, dass sich der Umbau des Hilschberghauses und die Erweiterung zur Erfolgsgeschichte entwickeln. Baulich habe sich die Form des Turms angeboten, weil ein Treppenhaus für den Anbau und das bestehende Gebäude genüge. Vor allem entspreche der Verein aber mit dem Projekt der Nachfrage. Die Zahl der Doppelzimmer, die Gäste überwiegend buchen wollen, erhöht sich mit den acht Doppelzimmern im Turm auf 14. Vier Mehrbettzimmer mit jeweils vier Betten bleiben, auch zwei Matratzenlager. „Wir bieten moderne Zimmer, Hotelkomfort jedoch können unsere Gäste trotz der Modernisierung nicht erwarten“, stellt Frank fest, „denn der tägliche Zimmerservice entfällt“. Die Gäste können im Hilschberghaus ihr Frühstück bekommen und sich auch für die Verpflegung im Vereinshaus entscheiden. Ursprünglich sollte die Einweihung des Bauprojekts mit dem 110-jährigen Vereinsbestehen in diesem Herbst zusammenfallen. Jetzt wird sie auf ein weiteres Jubiläum verlegt. Im nächsten Jahr feiert der PWV das Fest „40 Jahre Hilschberghaus“, dann auch wohl den Einzug in den Turm.

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