Rheinpfalz Unternehmen reagieren flexibel auf drohende Staus

«Speyer.» Viele Arbeitnehmer, die im Badischen wohnen und in Speyer arbeiten, werden für die Dauer der Sanierung der Salierbrücke wohl auf die A 61 ausweichen. Dort und auf der B 9 ist mit Staus zu rechnen. Mehrere große Arbeitgeber in Speyer wollen ihre Belegschaft entlasten.

Die Mitarbeiter der Stadtwerke Speyer wohnen zumeist auch in der Stadt, daher werde sich die Sperrung nur auf einen kleinen Teil der Belegschaft auswirken, sagt Sonja Daum, Teamleiterin in der Unternehmenskommunikation. Für Mitarbeiter aus dem Badischen werde es einen flexiblen Arbeitszeitrahmen von 7 bis 19 Uhr geben. Nach Absprache in den jeweiligen Teams könnten diese Mitarbeiter, abhängig vom Verkehrsaufkommen, auch früher oder später beginnen. Es soll möglich sein, an manchen Tagen länger zu arbeiten und dafür an einem anderen Tag kürzer. „Servicezeiten wie im Kundenzentrum oder dem Bademaxx müssen natürlich gewährleistet sein“, sagt Daum. Hier sei weniger Flexibilität möglich. In der Rufbereitschaft wohne nur ein Mann auf der anderen Rheinseite, sollte dieser im Stau stecken, unterstützten ihn seine Kollegen aus Speyer. Bei den Beschäftigten der Diakonissen hängt die Betroffenheit von der Sperrung womöglich von den Dienstzeiten ab. „Viele Mitarbeiter im Pflege- und Funktionsdienst sind im Schichtbetrieb beschäftigt, Dienstbeginn ist hier jeweils um 6 und 14 Uhr“, sagt Katja Jewski, Referentin für die Öffentlichkeitsarbeit des Klinikums. Da diese Mitarbeiter ohnehin außerhalb der Stoßzeiten im Auto säßen, rechne sie nicht mit größeren Problemen. Für Mitarbeiter anderer Berufsgruppen würden flexible Lösungen gesucht. Patienten des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses von der anderen Rheinseite sollten Termine außerhalb der Stauzeiten bekommen. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) mit 1300 Mitarbeitern in Speyer möchte mobiles Arbeiten in erweitertem Umfang anbieten, so ein Sprecher. Dienstpläne gebe es im Wesentlichen nur im Beratungsdienst, hier sollten die Führungskräfte die Belange der rechtsrheinisch wohnenden Mitarbeiter bei der Einteilung berücksichtigen. Bei der DRV gebe es flexible Arbeitszeiten, sodass Staus umgangen werden könnten. Karen Lill von der Industrie- und Handelskammer der Pfalz berichtet von einem Unternehmen, das plane, seine Mitarbeiter an der Brücke abzuholen, nachdem sie diese zu Fuß überquert hätten. Andere wiederum wollten tageweise Home-Office ermöglichen oder ihre badischen Zweigbetriebe zur Entlastung der Speyerer Einheiten nutzen.

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