Rheinpfalz Urteil wird erwartet

Heute soll die Entscheidung fallen: Um 9 Uhr beginnt am Landgericht Landau der vermutlich letzte Verhandlungstag in einem Berufungsverfahren gegen eine Tierärztin aus dem Landkreis Südliche Weinstraße, der Tierquälerei und Abrechnungsbetrug vorgeworfen wird.

Am Vormittag werden im Gerichtssaal die Plädoyers gehört, am Nachmittag soll laut Gericht das Urteil fallen. Es ist kein gewöhnlicher Prozess, denn der Fall der Tiermedizinerin hatte bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Im April 2017 hatten Polizisten bei einer Razzia in Privathäusern der Frau 44 Hunde, 18 Katzen und drei Kängurus gefunden. Die Tiere waren größtenteils völlig verwahrlost. Das Schöffengericht am Amtsgericht Landau hatte die Tierärztin im vergangenen Oktober zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Deren Anwalt hatte Berufung eingelegt. Vergangene Woche waren neue Vorwürfe gegen die Frau öffentlich geworden. Laut Medienberichten soll sie in ihrem Haus im Elsass zwischenzeitlich festgenommen worden sein. Polizisten hätten in dem Anwesen 19 Hunde und fünf Katzen gefunden, die nicht artgerecht gehalten worden sein sollen. Die Tiere seien eingesperrt und in einem schlechten Zustand gewesen, hieß es. Auf Anfrage der RHEINPFALZ hatte die Landauer Staatsanwaltschaft betont, ihr seien solche Vorgänge nicht bekannt. Der Anwalt der Medizinerin sagte, er wisse ebenfalls nichts davon. Die Frau erschien am vergangenen Mittwoch planmäßig vor dem Landgericht Landau. Auf Nachfrage der Staatsanwaltschaft wollte sie sich an jenem Tag nicht zu der angeblichen Festnahme in Frankreich äußern.

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