Rheinpfalz Vinninger Gemeinderat nicht beschlussfähig

Soll mit Fördermitteln aus der Dorferneuerung in den nächsten zwei Jahren als Kommunikationsplatz umgestaltet werden: die etwa 4
Soll mit Fördermitteln aus der Dorferneuerung in den nächsten zwei Jahren als Kommunikationsplatz umgestaltet werden: die etwa 400 Quadratmeter große Fläche vor dem Kulturzentrum Alte Kirche.

Um Beschlüsse fassen zu können, müssen mehr als die Hälfte der Gemeinderatsmitglieder anwesend sein – das wurde in Vinningen am Mittwoch nicht geschafft. Pläne wurden trotzdem geschmiedet.

Bei der Sitzung am Mittwoch nahmen sieben Vinninger Ortsgemeinderatsmitglieder in der Alten Kirche Platz, zuzüglich Ortsbürgermeister Felix Kupper. Neun hätten es sein müssen, folglich war der Rat nicht beschlussfähig. Dabei standen dringende Entscheidungen an – etwa über eine Ausgabe von rund 8300 Euro Planungskosten für die Gestaltung des Platzes an der Alten Kirche und den Kauf von Spielgeräten für den Spielplatz „Im Brühl“. Der wird zwar gefördert, aber die Vergabe der Mittel ist an enge Fristen gebunden. Die Entscheidungen trifft nun der Ortsbürgermeister in Absprache mit den beiden Beigeordneten.

„Förderantrag zur Gestaltung eines Kommunikationsplatzes“, so heißt formal die Maßnahme zur Gestaltung der rund 400 Quadratmeter großen Fläche an der Alten Kirche. Hans-Jürgen Wolf, Geschäftsführer des gleichnamigen Kaiserslauterer Planungsbüros, stellte den Entwurf im Rat vor. Dieser basiert vor allem auf Ideen der Einwohner, die beim Dorferneuerungskonzept entwickelt worden waren, und Plänen des Bauausschusses.

„Der Platz vor der Alten Kirche ist keine topfebene Fläche, sie fällt nach Nordosten ab“, machte Wolf klar. Die Fläche soll in vier Quadrate unterteilt werden, auf denen jeweils ein Laubbaum mit großer Krone als Schattenspender gepflanzt wird. Der vorhandene Brunnen soll sichtbar gemacht werden. So könnte man einen „Sautrog“ mit einer Schwengel- oder solarbetriebenen Pumpe anbringen. Die beim Abriss des ehemaligen Pfarrhauses gesicherten Sandsteine des Eingangs könnten ebenfalls integriert werden. Sitzgelegenheiten sollen entstehen, entweder aus Sandstein oder anderen Materialien.

Baubeginn Herbst 2020

Zum Nachbargrundstück hin könnte eine Gabionenmauer errichtet werden. Autoverkehr soll dem Platz fernbleiben. Auf einer weiteren Teilfläche könnten bei Festen Verkaufsbuden aufgestellt werden. Zudem soll die Bedeutung der Alten Kirche mit den Außenanlagen unterstützt werden, berichtete Wolf. Der Eingang zur Alten Kirche soll behindertengerecht gestaltet werden und eine Leuchte den Platz erhellen. In einem Leerrohr, das zum Mittelpunkt des Platzes verlegt wird, können Versorgungsleitungen bereitgestellt werden. „Man kann hier schöne Feste feiern“, sagte Wolf. Er betonte, dass das Projekt die Kommunikation unter den Einwohnern und den Tourismus fördern soll.

Die Kosten sind mit rund 180.000 Euro beziffert, bei einer 65-prozentigen Förderung. Allerdings wird erst im Mai 2020 entschieden, ob und in welcher Höhe der Zuschuss bewilligt wird. Baubeginn ist für Herbst 2020 vorgesehen – bis der Platz genutzt werden kann, wird es wohl 2021 werden. „Innerhalb einer sehr kurzen Zeit ist die Planung auf den Weg gebracht worden, tipptopp“, lobte Kupper.

Neue Geräte für Spielplatz

Der Spielplatz „Im Brühl“ wird verschönert: Für knapp 24.000 Euro (Netto knapp 20.000 Euro) werden neue Spielgeräte angeschafft, darunter ein Karussell, eine große Spiellandschaft aus Douglasienholz und ein „Motorik-Parcours“, bei dem es beim Balancieren in geringer Höhe um die Schulung der Koordination geht. Das Projekt wird mit bis zu 75 Prozent, maximal 15.000 Euro, gefördert. Den Förderantrag habe Kupper am Mittwoch bei der Kreisverwaltung gestellt. Das im Rhein-Hunsrück-Kreis ansässige Unternehmen Play Team hat das günstigste Angebot abgegeben.

Bei der Einwohnerfragestunde erkundigte sich eine Bürgerin nach dem Stand beim geplanten Einkaufsmarkt. Kupper: „Wir sind nicht negativ eingestellt. Bis Weihnachten sind wir schlauer.“

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