Eisenberg Von Florian zu Florian

Jungen und Mädchen des SOS-Kinderdorfs Pfalz (linke Seite) und der SG Kerzenheim/Ebertsheim als Einlaufkinder im Fritz-Walter-St
Jungen und Mädchen des SOS-Kinderdorfs Pfalz (linke Seite) und der SG Kerzenheim/Ebertsheim als Einlaufkinder im Fritz-Walter-Stadion.

Tolles Erlebnis für die Sechs- bis Zehnjährigen aus dem SOS-Kinderdorf Pfalz in Eisenberg und für die F-Jugend der SG Kerzenheim/Ebertsheim: Sie waren am Samstag als Einlaufkinder besondere Gäste beim Fußball-Drittliga-Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den VfR Aalen.

Vom aus FCK-Sicht tristen Ende des Nachmittags – Aalen siegte mit 1:0 – ahnte Kapitän Florian Dick, der wegen einer Knöchelverletzung nicht im Kaiserslauterer Kader war, eine halbe Stunde vor Spielbeginn nichts. Gut gelaunt besuchte der einstige Bundesligaprofi mit seinen beiden Töchtern die Kabine der Einlaufkids, als die 24 jungen Kicker ihre von der RHEINPFALZ gestifteten Trikots angezogen hatten. „Das passt super, mein Sohn zum Beispiel ist großer Fan von Florian Dick“, meinte Matthias Horwath (41) der Trainer der Kerzenheim/Ebertsheimer SG. Kein Wunder: „Der da heißt auch Florian“, rief ein SG-Teamkollege Dick keck zu und zeigte auf den achtjährigen Trainersohn. Fragen an den Lauterer Rechtsverteidiger hatten Kinder beider Mannschaften viele. Und sie trauten sich auch, sie zu stellen, weil Dick, mit seinen kleinen Töchtern den Umgang mit Kindern sichtbar gewohnt, auf sie zuging. „Können Sie gut dribbeln?“ – „Das ist nicht so meine Stärke“, meinte der 34-Jährige. – „Wie schnell können Sie rennen?“ – „Zurzeit nicht schnell, ich bin ja verletzt, da bist du wahrscheinlich schneller.“ – „Wie finden Sie es, wenn die Fans Dick, Dick, Dick rufen?“ – „Ich find’s cool, mich freut das.“ Große Freude war auch den Jungen und Mädchen anzusehen. „Das Einlaufen war ganz aufregend für die Kinder, ein ganz tolles Erlebnis“, erzählte Melanie Schwarz, Sozialpädagogin des SOS-Kinderdorfs, später. Elf kleine Eisenberger durften mit den FCK-Profis aufs Feld laufen, elf SG-Kids mit den späteren Siegern aus Aalen. Zwei Kinder liefen mit den Schiedsrichter-Assistenten ein. 20 weitere Kinder und Betreuer aus dem Kinderdorf warteten schon auf der Gegentribüne im Familienblock. Die Einladung kam schon im Februar von FCK-Mittelfeldspieler Jan Löhmannsröben. Er ist Kinderdorf-Pate. „Es freut mich sehr, dass es geklappt hat“, sagte der 27-Jährige, der als Startelf-Spieler natürlich auch mit einem Eisenberger Kind an der Hand ins Stadion eingelaufen ist. Mit 52 Leuten gar war die SG Kerzenheim/Ebertsheim angereist – auch sie schauten dann alle gemeinsam im Familienblock Fußball. „Das Stadionerlebnis war gigantisch für die Kinder“, berichtete Trainer Horwath. Das einzigartige Gefühl, vor immerhin 18.317 Zuschauern in die WM-Arena von 2006 einzulaufen, hat für alles entschädigt. Sogar für die 0:1-Niederlage der Roten Teufel gegen den Tabellenletzten.

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