Rheinpfalz „Von Spiel zu Spiel denken“

Erstmals seit vielen Jahren wird sich in Hauenstein wieder eine Freie Wählergruppe um Sitze im Ortsgemeinderat bewerben. Am Montag wurde eine nicht mitgliedschaftlich organisierte Wählergruppe gegründet mit dem Ziel, Mitte März eine Liste für die Wahl zum Ortsgemeinderat am 26. Mai zu erstellen. Dann soll auch der Listenführer gewählt werden, dessen Name die Wählergruppe tragen wird.

Elf Initiatoren – darunter vier Frauen – haben am Montag die Niederschrift über die Gründungsversammlung unterzeichnet: „Die Zahl elf ist für einen Fußballer doch eine Traumzahl. Damit haben wir eine Mannschaft zusammen“, sagte Ulrich Schöffel, der frühere Verbandsligafußballer des SCH, der zusammen mit Susanne Münch und Christof Seibel („Seist“) zur Gründungsversammlung eingeladen hatte. Schöffel und Münch gehören in der laufenden Amtsperiode zur CDU-Fraktion im Rat. Zu den Mitgründern zählt auch Jens Keiner, der derzeit noch für die SPD im Rat sitzt. Für alle anderen Mitunterzeichner bedeute die Kommunalpolitik „komplettes Neuland“, wie es Schöffel ausdrückte. Auf der Liste wolle man eine breite Basis vertreten: „Es sollen alle Altersstufen, alle Berufsgruppen vertreten sein, Selbstständige ebenso wie Arbeiter und Angestellte, Junge ebenso wie Rentner“, betonen die Initiatoren die Offenheit der Liste. Freilich sollen nur Personen Listenplätze erhalten, die tatsächlich in den Rat gehen wollen und können: „Wir werden keine ,Stimmenfänger’ nominieren, die nach der Wahl auf ihr Mandat verzichten.“ Die Nominierung eines Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters sei momentan ebenso wenig ein Thema wie die Aufstellung einer Liste für die Wahl des Verbandsgemeinderats. Offen sei auch, wer die Liste anführen wird. „Wir treten nicht gegen irgendjemand oder gegen eine Partei an, sondern einzig für unseren Ort Hauenstein, dessen Zukunft wir mitgestalten wollen“, beschreibt Schöffel die Position der künftigen Wählergruppe. „Wir werden alle guten Ideen unterstützen und werden eigene Ideen einbringen“, stellt er fest. „Im Rat werden wir unvoreingenommen alle Vorschläge überprüfen, gleich aus welcher Richtung sie kommen, und uns von Fall zu Fall entscheiden. Um in der Fußballersprache zu bleiben: Wir werden von Spiel zu Spiel denken.“ Natürlich werde man sich für jene Ziele einsetzen, die wohl alle Gruppen und Parteien für wichtig erachten: Es gelte, die gute Infrastruktur der Gemeinde zu erhalten, die Gemeinde attraktiv für junge Familien zu erhalten, jungen Menschen eine Perspektive im Ort zu bieten, preisgünstiges Bauland anzubieten, die Bäder zu erhalten und dafür zu sorgen, dass die Interessen der Ortsgemeinde Hauenstein im Fusionsprozess mit der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland gewahrt werden. Man werde um jede Stimme kämpfen, eine „Materialschlacht“ werde es im Wahlkampf aber nicht geben, sagte Schöffel. Um alle Fristen wahren zu können, sei für Mitte März die Aufstellungsversammlung terminiert, zu der öffentlich eingeladen werden muss. 20 Sitze hat der Ortsgemeinderat Hauenstein. Schöffel: „Unser Ziel ist es, mit einer 20 Personen umfassenden Liste anzutreten.“

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