Dahn Dahner Stadtwald: Das sind die Ziele für die Forstbewirtschaftung

Durch die Teilnahme am Bundesförderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ soll der Dahner Stadtwald klimaresistenter werden.
Durch die Teilnahme am Bundesförderprogramm »Klimaangepasstes Waldmanagement« soll der Dahner Stadtwald klimaresistenter werden.

Der Dahner Stadtwald soll klimaresistenter werden und gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen. Auch in puncto Holzeinschlagsmenge wurden neue Ziele für den Wald festgelegt.

Stadt und Forst verständigen sich für den Dahner Stadtwald auf drei Kernziele: Der Wald soll auch weiterhin als Erholungsort für Einheimische und Touristen genutzt werden. Außerdem soll das Bundesförderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ umgesetzt und die jährliche Holzeinschlagsmenge reduziert werden.

Der Dahner Stadtwald verfügt über eine Fläche von 913,5 Hektar und verteilt sich auf vier Gebiete. Das größte Gebiet befindet sich in den Bereichen rund um den Büttelwoog, den Eyberg und um die Dahner Pfälzerwaldhütte. Auch Waldstücke beim Ehrenfriedhof, dem Jungfernsprung und hinterm Stadtteil Gerstel gehören zum Dahner Stadtwald.

Stadtrat bestimmt alle zehn Jahre Forsteinrichtung

51 Prozent des Waldes sind mit Kiefern bepflanzt; 22 Prozent mit Buchen. Auch Eichen, Fichten, Tannen, Lärchen und Douglasien sind im Stadtwald vertreten. Außerdem befindet sich dort ein geringer Anteil an Laubholz. Mit der Bewirtschaftung des Dahner Stadtwaldes wurde erneut das Forstamt Wasgau unter der Leitung von Ulrike Abel von der Stadt beauftragt.

Alle zehn Jahre bestimmt der Stadtrat ein Forsteinrichtungswerk für den Stadtwald. Zuvor erfolgen zahlreiche Abstimmungen, Waldbegehungen, Analysen und Fachgutachten. Damit hatte die Stadt schon vor längerer Zeit den selbstständigen Forstsachverständigen Andreas Eichenlaub beauftragt. Nachdem nun alle Vorarbeiten erledigt waren, stellten die Beteiligten – darunter waren auch der für den Stadtwald zuständige Förster und Revierleiter Franz Nikolaus – dem Dahner Stadtrat das Forsteinrichtungswerk für die nächsten zehn Jahre in seiner jüngsten Sitzung vor. Der Stadtrat beschloss den Vorschlag einstimmig. Kern eines Forsteinrichtungswerks sind die Bereiche Listung der Waldflächen sowie deren Besonderheiten, die Planung für die Pflege des Bestands, die Holzentnahme und die Aufforstung.

Flächen für natürliche Waldentwicklung

Das Bundesförderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“, das im Dahner Stadtwald umgesetzt wird, sieht Flächen für die natürliche Waldentwicklung vor. Das Programm legt fest, dass bei einer Fläche über 100 Hektar auf fünf Prozent der Waldflächen eine natürliche Entwicklung des Waldes ermöglicht werden muss. Um die Zielvorgabe zu erfüllen, werden sogenannte Stilllegungsflächen, in denen der Forst nicht eingreifen darf, festgelegt. Auch diese wurden zuletzt von Forst und Stadt zugeteilt.

Wälder mit natürlicher Entwicklung erhöhen den Kohlenstoffvorrat im Wald. Sie unterstützen natürliche Anpassungsprozesse als Reaktion auf den Klimawandel und sind notwendig, um das gesamte Spektrum von Biodiversität im Wald zu erhalten. Die Folgen der Klimakrise wie Dürre, Hitze und Schädlingsbefall haben den Wald geschwächt. Daher hat das Bundesförderprogramm das Ziel, Wälder zu gesunden und klimastabilen Mischwäldern umzustrukturieren. Denn: Ein starker Wald sei auch ein starker Klimaschutz.

Holzeinschlagsmenge wird reduziert

Wie viel Holz im Dahner Stadtwald gefällt werden darf, wird in Hiebsätzen festgelegt. Der Hiebsatz wird im Forstbetrieb von der Forsteinrichtung bestimmt und gibt die flächenbezogene nachhaltige einschlagbare Holzmenge pro Jahr an. Er wird in Ernte- (EFM) oder Vorratsfestmetern (VFM) angegeben. Im Dahner Stadtwald wurde für die nächsten zehn Jahre ein jährlicher Hiebsatz von 4,0 EFM festgelegt, zuvor waren es 5,7 EFM. Die jährlich eingeschlagene Holzmenge sollte wegen des Gebots der Nachhaltigkeit in der Regel nicht höher sein als der jährliche Neuzuwachs des Waldes. Der beträgt im Dahner Stadtwald 6,5 EFM, zuvor waren es 7,2 EFM.

Im aktuellen Haushaltsplan für den Dahner Stadtwald planen die Verantwortlichen mit einem positiven Ergebnis von knapp 65.000 Euro. Die Idee, Stadtratssitzungen im Stadtwald abzuhalten, sodass Entscheidungen zum Wald vor Ort getroffen werden können, scheiterte bisher aus terminlichen Gründen.

Stadtwald in gutem Zustand

In der jüngsten Stadtratssitzung wurde auch über die allgemeine Situation im Dahner Stadtwald berichtet: Der Pflegezustand sei gut. Die Verjüngung der Bestände verliefe ebenso positiv. Außerdem gebe es schichtige Bestände mit meist mehreren Baumarten. Schwierig hingegen sei die Bewirtschaftung vieler Hanglagen sowie das gestiegene Risiko für Waldbrände.

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