1. FC Kaiserslautern Kommentar: Herkulesaufgabe in Liga drei
Der FCK muss nach dem Abstieg aus der Zweiten Bundesliga viele Probleme lösen. Noch fehlen die Lizenz und ein Hauptsponsor.
Der 1. FC Kaiserslautern hat besondere Fans. Die meisten stehen auch für eine besondere Fankultur. Sie stehen auch in der Not, sie stehen auch nach dem blamablen Abstieg in der Mehrzahl treu zu ihrem Verein. „Liebe kennt keine Liga“ – das Leitmotiv beim bitteren Gang in die Dritte Liga. Skandalös aber das Plakat, das bis kurz vor Schluss am Zaun vor der Westtribüne prangte. „Ganz Lautern hasst die Polizei“. So stand es auch auf T-Shirts zu lesen. Eine schlimme Aussage, eine infame Anfeindung, wenn man weiß, wie hart und gefährlich die Arbeit der Polizisten ist. Sie sorgen gerade beim Fußball für Ordnung und Sicherheit, müssen dabei einiges aushalten.
Blick nach vorne
Minutenlang posierte der Lauterer Kader am Ende vor der Kurve. Es gab aufmunternden Beifall von den Rängen, aber auch Pfiffe und Schmähungen für die Absteiger. „Ehrenmänner begleichen ihre Schulden und bleiben“ lautete die Botschaft der Fans. Bei Marius Müller, der Leihgabe von RB Leipzig, könnten sie offene Ohren finden. „Zumachen möchte ich die Tür zum FCK auf keinen Fall. Ich kann meine Wünsche äußern, aber nicht darauf drängen. Wenn sich eine Möglichkeit bietet, stehe ich in der ersten Reihe“, versicherte der Torhüter. Dem FCK scheint in dieser Situation Trainer Michael Frontzeck gutzutun. 20 Punkte in 14 Spielen – „eigentlich eine gute Bilanz“, sinniert der 54-Jährige. Die miserable Hinrunde mit elf Punkten und die unter Frontzeck verlorenen Sechs-Punkte-Spiele in Aue, Fürth und gegen Dresden brachen dem FCK das Genick. Frontzeck will nicht lange zurückschauen. Sein Blick geht nach vorne. Weil er weiß, was die Dritte Liga bedeutet. Noch hat der FCK keine Lizenz und auch keinen Hauptsponsor.