Bad Dürkheim „Hauptsache, die Familie ist nett“

Hat schon Kontakt zu anderen Austauschschülern geküpft: die Weisenheimerin Tina Scherner.
Hat schon Kontakt zu anderen Austauschschülern geküpft: die Weisenheimerin Tina Scherner.

«Weisenheim am Sand.» Tina Scherner hatte schon immer den Wunsch, eine Zeit im Ausland zu verbringen und dabei neue Erfahrungen zu sammeln. Durch einen Klassenkameraden wurde sie auf das Parlamentarische Patenschaftsprogramm des Deutschen Bundestages aufmerksam. Sie bewarb sich für ein Jahr USA – und wurde vom Wahlkreisabgeordneten Johannes Steiniger ausgewählt.

Strahlend und voller Vorfreude erzählt die junge Weisenheimerin, welche Schritte sie nach der Online-Bewerbung schon gegangen ist. Für den Wahlkreis Neustadt-Speyer ist die Austauschorganisation „Deutsches Youth for Understanding Komitee e.V. (YFU)“ für die Organisation zuständig. Von dieser wurde sie zu einem Auswahlgespräch nach Speyer eingeladen. „Das war am Samstag vom Rotweinfest“, erinnert sich die 16-jährige Schülerin. Von Ende Oktober bis Mitte Januar hieß es dann „Daumen drücken“ und hoffen, dass es geklappt hat mit der Bewerbung. Mitte Januar kam die erlösende Nachricht: Tina bekommt das Stipendium für die USA. Nun folgte eine Vorbereitungswoche in Mühlhausen in Thüringen. Hier wurden die 30 Stipendiaten mit der Geschichte der USA, Kultur und Politik vertraut gemacht und informiert, wie man sich dort als Gastschüler zu verhalten hat. Hier hat sie auch Kontakte mit anderen Austauschschülerinnen geknüpft. „Mit den Mädels aus meinem Zimmer habe ich eine Whats-App-Gruppe. Wir schreiben uns oft und tauschen uns aus“, sagt Tina. Sie habe Kontakte in ganz Deutschland, auch das sei eine schöne Erfahrung. Im Moment besucht sie die zehnte Klasse des Albert-Einstein-Gymnasiums in Frankenthal. In den USA wird sie die High School besuchen. Wenn sie zurück ist in Deutschland, wird sie in die zwölfte Klasse kommen. „Falls der Unterrichtsstoff dort von unserem sehr stark abweicht, kann es auch sein, dass ich mit der elften Klasse in Deutschland weitermache“, sagt Tina. Ihre Familie freut sich einerseits, dass sie diese Chance bekommt, andererseits bleibt auch ein mulmiges Gefühl angesichts der weiten Entfernung. „Da kann man nicht mal schnell hinfahren und helfen“, sagte Vater Thomas Scherner. Die Organisation YFU hat vor Ort ehrenamtliche Betreuer, bei denen sich die Austauschschüler Rat holen können, wenn es Probleme geben sollte. Obwohl die Reise schon bald starten soll und Tina im Moment Visa-Anträge ausfüllt, weiß sie bis heute noch nicht, zu welcher Familie und in welche Region sie kommt. „Mir ist es egal, wohin ich komme, ob nach Kalifornien, New York, Alaska oder Hawaii: Hauptsache, die Familie ist nett“, sagt Tina, die auch für den langen Aufenthalt nur 20 Kilogramm Freigepäck mitnehmen darf. „Der Rest wird vor Ort gekauft“, fügt sie optimistisch hinzu.

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