Bad Dürkheim Serratrice geht mit gutem Gefühl

«WEISENHEIM AM SAND.» Neuling SV Weisenheim II hat seine erste Saison in der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Nord auf Rang 13 abgeschlossen. Bis zum letzten Spieltag war der SVW in den Abstiegskampf verstrickt. Letztlich hat sich die Situation aber doch entspannt.

Die lange Zeit bange Frage, ob die Weisenheimer das Duell um den 13. Platz gegen den SC Bobenheim-Roxheim II für sich entschieden können, war bedeutungslos. Sowohl der SVW, der dieses Rennen gewann, als auch Bobenheim-Roxheim II bleiben in der B-Klasse. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem das Auseinanderbrechen der Spielgemeinschaft von Bockenheim und Ebertsheim sowie der Aufstieg des VfR Frankenthal in die Bezirksliga. Angelo Serratrice machte einst beim ASV Birkenheide als unbekümmerter, flinker Rechtsaußen mit Zug zum Tor von sich reden. Vor einem Jahr wurde der heute 30-Jährige zum Spielertrainer des SV Weisenheim II und betrat in dieser Funktion absolutes Neuland. „Es war eine spannende und interessante Spielzeit. Als Spieler geht man ins Training, man macht sich aber keine weiteren Gedanken. Als Trainer hat man Verantwortung und Druck“, schildert Serratrice eine für ihn ungewohnte Situation. Wie stellt man die Mannschaft auf? Wie geht man mit den Spielern um? Welche Taktik ist die richtige? Fragen, die neu waren für den Italiener. Das Fazit, das Serratrice nach einer Saison in der Verantwortung zog, ist zweigeteilt: „Mittelfristig will ich als Trainer tätig sein, das ist meine Zukunftsperspektive.“ Kurzfristig will er es aber noch mal als Spieler wissen. Nicht ungewöhnlich für einen Fußballer, der gerade 30 Jahre alt geworden ist und noch voll im Saft steht. „Zwei, drei Jahre will ich noch spielen“, verrät Serratrice seine Pläne. „Es war klar, dass es in der ersten Runde als Aufsteiger nur darum gehen kann, in der Liga zu bleiben. Dieses Ziel haben wir erreicht“, resümierte der Coach zufrieden. Er glaubt, dass sein Team gegen alle Gegner, außer gegen die Aufsteiger Beindersheim und Heßheim, habe mithalten können. „Man bekommt längst nicht mehr so viele Torchancen wie in der C-Klasse und wenn man Fehler macht, werden die viel häufiger bestraft“, nennt Serratrice Gründe, warum es mitunter etwas holprig lief. Dennoch habe der SVW immer versucht, zu kombinieren und vieles spielerisch zu lösen. Die Mannschaft habe zusammengehalten, sei als Team aufgetreten und habe bis auf wenige Ausnahmen relativ kompakt verteidigt. Von den Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte hat Weisenheim die wenigsten Gegentore einstecken müssen. Warum aus 28 Partien dennoch nur 24 Zähler heraussprangen, hat Ursachen. „Die Hoffnung, die ich vor der Saison hatte, dass immer wieder mal jemand aus der ersten Garnitur bei uns aushelfen kann, hat sich nicht erfüllt“, konstatiert Serratrice. Die Personalprobleme dort schlugen sich auch bei der Reserve nieder. So ist zu erklären, dass Weisenheim II zusammen mit dem TSV Grünstadt im zweiten Saisonteil die wenigsten Punkte holte. „Dazu hatten wir keinen Torjäger. Spieler wie Patrick Reith oder Andreas Blohm haben verletzungsbedingt oft gefehlt. Das hat uns einige Punkte gekostet“, erklärt der Coach. Trotzdem überwiegen bei Serratrices Analyse die positiven Aspekte. „Es hat auch deswegen Spaß gemacht, weil im Team keiner war, der miese Stimmung verbreitet hätte“, unterstreicht der Coach. Er glaubt, gemeinsam mit seinem Co-Trainer Jörg Wilhelm eine Mannschaft geformt zu haben, die B-Klasse-tauglich ist. Wilhelm wird nun sein Nachfolger. Und irgendwie geht Serratrice, der noch nicht sicher ist, wo er in der kommenden Runde spielen wird, mit einem weinenden Auge: „Ich bin in Weisenheim prima aufgenommen worden. Der SVW ist ein toller Verein.“ Eine Redensart besagt, dass man sich im Leben immer zweimal sieht. Oder um es mit der verstorbenen Kölner Schlagersängerin Trude Herr zu sagen: „Niemals geht man so ganz.“

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