Bad Dürkheim Wunder bleibt aus

Speyer/Bad Dürkheim. Das vom Oberliga-Vorletzten Dürkheimer HC II heraufbeschworene Wunder ist gestern Mittag bei der 0:1 (0:0)-Niederlage bei Meister HC Speyer zwar ausgeblieben. Doch hätte er öfter so gespielt, hätte es eines solchen vielleicht gar nicht erst bedurft.

Die Vorstellung ließ keinen Vergleich mit dem ersten Aufeinandertreffen in der Vorrunde zu, als die Speyerer 7:3 triumphierten. „Wir haben eine Sahnetag erwischt“, sagte Speyers Trainer Peter Schmitt damals. Die Dürkheimer kamen besser in die Partie, schienen aus der jüngsten 1:6-Heimklatsche gegen die TG Frankenthal II gelernt zu haben, als sie sich meistens im Schusskreis des Erzrivalen aufhielten und dennoch untergingen. Während sich die tags zuvor dank der 2:3-Niederlage von Verfolger TG Worms bei Schlusslicht TSV Mainz Aufsteiger gewordenen Speyerer etwas verzettelten, suchte der DHC sein Heil in Kontern. Ein erster Schuss flog drüber. Dann war es der Torwart der Einheimischen, der erstmals seit längerer Zeit wieder eingesetzte Jan-Hendrik Kettemann, der seine Stärke in die Waagschale warf: das zielstrebige, schnelle Herauseilen weit aus seinem Kasten. So nahm er den Gästen gleich zwei gute Möglichkeiten vom Schläger. Für Wirbel bei den Dürkheimern sorgte vor allem Eberle. Der lauffreudige, stets anspielbare, technisch versierte Lockenkopf sorgte für die meiste Unruhe in der Hintermannschaft der Domstädter. Doch dann steigerten sich die Favoriten zunehmend. Zu Beginn der zweiten Halbzeit erspielten sich die Dürkheimer ihre einzige kurze Ecke. Der Versuch verpuffte recht kläglich. Die Kugel rollte ins Seitenaus. Der DHC probierte jetzt zwar, seine Angriffe geduldig aus der Abwehr aufzubauen und ließ sich auch von dem gelegentlichen Pressing des Zweitregionalliga-Rückkehrers nicht aus der Fassung bringen. Doch Gefahr versprühte er keine mehr. Eberle gab so etwas wie den Alleinunterhalter und zielte ein weiteres Mal zu hoch. Mit Manuel Kreckel (60. Minute) war es auf Seiten der Speyerer dann ausgerechnet ein früherer Dürkheimer, der vor 100 Zuschauern auf dem Weiherhof nach einer seiner vielen schönen Einzelleistungen diesmal auch Torwart Martin Allgeier keine Chance ließ. Dass auch die Moral bei den Dürkheimern stimmt, zeigte die Reaktion auf der nur mit wenigen Reservisten besetzten Bank der Gäste: „Männer wir geben nicht auf“, „wir haben noch genug Zeit“, „noch 14 Minuten“ war da zu hören. Aber die Gastgeber waren es, die es nun verpassten, zu erhöhen. Und später: „Noch sieben Minuten Vollgas“, „weiter positiv, nicht zweifeln“. Doch zu mehr als der üblichen Drangperiode in der Schlussphase reichte es nicht mehr. (mer)

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