Donnersbergkreis Auch Kita-Gesetz Thema

In der Grundschule Gerbach gewährte Schulleiterin Kristin Lander der Landtagsabgeordneten Jaqueline Rauschkolb und der Bildungsm
In der Grundschule Gerbach gewährte Schulleiterin Kristin Lander der Landtagsabgeordneten Jaqueline Rauschkolb und der Bildungsministerin Stefanie Hubig (von links) Einblicke in den Unterricht.

Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Jaqueline Rauschkolb (SPD) hat die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) gestern Morgen die Appeltal-Grundschule in Gerbach und den Kindergarten in Gundersweiler besucht. Neben der Betreuung nach dem Unterricht war auch das geplante Kita-Zukunftsgesetz Thema.

Mit einem Herbstlied wurde die Bildungsministerin gestern von den Schülern der Appeltal-Grundschule in Gerbach begrüßt. Während es für die Kinder danach in die Pause ging, stand für Hubig eine Gesprächsrunde auf dem Programm. Mit am Tisch saßen neben Schulleiterin Kristin Lander, Lehrerinnen und Elternvertretern auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rockenhausen Michael Cullmann, der Gerbacher Ortsbürgermeister Klaus Hofmann sowie Stefan Büchner von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und die Landtagsabgeordnete Jaqueline Rauschkolb, die ihr Wahlkreisbüro in Rockenhausen hat. Mit knapp 60 Schülern und einzügigen Klassen ist die Appeltal-Grundschule eine kleine Schule. „Wir sind froh, dass wir sie noch haben“, sagte Schulleiterin Lander im Hinblick auf einige „Zwergenschulen“, die nach einer Überprüfung des Bildungsministeriums in Rheinland-Pfalz schließen mussten. 2017 erhielt die Schule die Auszeichnung Medienkompetenzschule. In diesem Zusammenhang wird sie auch vom Pädagogischen Landesinstitut unterstützt. „Wir haben zehn iPads bekommen, die im Unterricht vielfältig genutzt werden“, berichtete Lander. Die Bildungsministerin begrüßte dieses Engagement. „Es ist wichtig, dass auch kleine Grundschulen den modernen Zeiten standhalten können“, so Hubig. Zudem sei es wichtig, den Kindern zu zeigen, dass man mit Tablets nicht nur „rumdaddeln, sondern auch Sinnvolles machen“ könne. Diskutiert wurde vor allem die Möglichkeit einer personellen Aufstockung im Bereich der Nachmittagsbetreuung. Derzeit nutzen 27 Kinder das Angebot, das von der Verbandsgemeinde Rockenhausen als Schulträger finanziert wird. „Die Verbandsgemeinde tut, was sie kann. Uns wäre es ganz recht, wenn wir da mehr finanzielle Unterstützung bekämen“, sagte Verbandsbürgermeister Michael Cullmann. Die Ministerin zeigte sich interessiert, betonte aber auch, dass die finanziellen Möglichkeiten des Landes beschränkt seien. Auch wenn eine Lösung des Problems erst mal noch nicht in Sicht sei, sei es wichtig solche Themen anzusprechen, sagte Jaqueline Rauschkolb. „Wir werden das alles mitnehmen. Es geht uns ja auch darum, Konzepte für die Zukunft zu entwickeln“, so die Landtagsabgeordnete. Mit einem selbst gedichteten Fingerspiel über fünf Gespenster wurde die Ministerin dann um 11 Uhr im Kindergarten Gundersweiler begrüßt. Danach gab es eine Führung durch die Räumlichkeiten, in denen nach Angaben von Standortleiterin Susanne Cherdron-Leppla derzeit 60 Kinder betreut werden. Was das Qualitätssiegel „Bewegungskita Rheinland-Pfalz“ bedeutet, zeigten die Kinder und Erzieher ihren Gästen beim musikalischen Morgenkreis mit dem Lied „Wenn der Elefant in die Disko geht“. Dabei wurde nicht nur lautstark mitgesungen, sondern auch das Tanzbein geschwungen. Bei der anschließenden Diskussionsrunde war dann auch das geplante Kita-Zukunftsgesetz und der damit verbundene Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz mit einer Betreuung von sieben Stunden und einem Mittagessen Thema. Claudia Manz-Knoll, Leiterin der VG Kita Rok, äußerte die Sorge, dass die aktuelle Personalsituation für solche Veränderungen nicht ausreiche. „Wir sind ohnehin schon auf Kante genäht und arbeiten über die Dienstzeiten hinaus“, berichtete Manz-Knoll. In der Vergangenheit hätte sich ein Sieben-Stunden-Modell im Kindergarten bereits als nicht praktikabel herausgestellt. Hubig äußerte Verständnis für die Sorgen. „Es sind immer die gleichen Punkte, die thematisiert werden, wenn wir mit den Kitas sprechen. Wir überlegen, wie wir damit umgehen und wie wir eine Lösung finden, die für alle gut ist“, versicherte die Ministerin. Es gelte mit dem Gesetz nicht nur die Interessen der Eltern, sondern auch der Erzieher einzubringen. Hubig betonte, dass das Land jährlich 62 Millionen Euro mehr in die frühkindliche Bildung stecken wolle. „Das Geld muss auch ankommen.“ Mit 20 Minuten Verspätung verabschiedete sich Hubig schließlich. Manz-Knoll lobte das offene Gespräch mit der Ministerin. „Ich glaube, sie hat erkannt, an welchen Stellen sich die Kitas Gedanken machen. Und sie hat deutlich gemacht, wie sehr ihr der ländliche Raum am Herzen liegt.“

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