Donnersbergkreis Aufsteiger steigt erneut auf

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: SV Gundersweiler im Freudentaumel.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: SV Gundersweiler im Freudentaumel.

«GUNDERSWEILER.» Der Meister der A-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg 2017/2018 heißt SV Gundersweiler. Durch das 3:3 (1:2)-Unentschieden gestern Nachmittag gegen den TuS Bolanden tütete die Mannschaft von Spielertrainer Michael Hammerschmidt den Titel und den Aufstieg in die Bezirksliga ein – gleichbedeutend mit dem größten Erfolg der 45-jährigen Vereinsgeschichte. Zur tragischen Figur wurde Bolandens Torhüter Michael Hahn, für dessen Team es am Mittwoch im Entscheidungsspiel um den Relegationsplatz gegen die SG Niederkirchen weiter geht.

„So sehen Sieger aus“. Die Jubeltraube, die sich unmittelbar nach Abpfiff auf dem Gundersweilerer Rasenplatz bildete, war groß – die Erleichterung bei Spielern, Verantwortlichen und Fans nach dem verpatzten Matchball eine Woche zuvor in Katzweiler spürbar. Der obligatorische „Diver“ auf dem nassen Grün durfte genauso wenig fehlen wie roter Rauch. Der SVG ist gerade zum zweiten Mal hintereinander aufgestiegen und darf sich in der kommenden Runde in der Bezirksliga präsentieren. Kapitän Philip Fingerhut zeigte sich stolz auf alle Beteiligten, dass „wir nach dem Rückstand so zurückgekommen sind und den nötigen Punkt geholt haben.“ Die kampfbetonte Partie hätte jeder gewinnen können. Am Ende war das Glück auf Seiten des SVG. Fingerhut, seit April auch Erster Vorsitzender, leitete den Torreigen gestern Nachmittag in der 17. Minute quasi mit ein. Übereifrig holte er TuS-Akteur Kevin Blachetzki im Sechszehnmeterraum von den Beinen. Dem souverän leitenden Schiedsrichter Florian Benedum blieb keine Wahl – den fälligen Elfmeter schob Benjamin Kanoffsky sicher ins rechte Eck. Nur zwei Minuten später antworteten die Hausherren. Cornelius’ lange Freistoßflanke köpfte der völlig freistehende Joshua Paul zum 1:1 ins Tor. In der 26. Minute gingen die Gäste erneut in Führung. Kanoffsky traf per Distanzschuss zunächst den Pfosten – den Abpraller verwertete aber Sturmtank Christoph Ruppert mit etwas Glück zum 1:2. Gundersweilers Torhüter Kevin Heske blieb beide Male ohne Reaktion. Kurz darauf fischte er einen Schlenzer Rupperts allerdings sehenswert aus dem Winkel. Der Halbzeitstand verdient – Bolanden war das aktivere Team. Das änderte sich im zweiten Durchgang. Hammerschmidt wechselte sich selbst und Denis Bäcker ein, was offensiven Schwung brachte. Nach den zwei krassen Patzern von Liverpools Loris Karius am Samstag erlebten die rund 400 Zuschauer keine 24 Stunden später dann ein Deja-Vu-Erlebnis. Bolandens Schlussmann Michael Hahn wurde zur tragischen Figur. Einen 40 Meter-Ball von Cornelius, der auf der rechten Abwehrseite ein starkes Spiel machte, unterlief der Kapitän. Der erneute Ausgleich (66.). In der 81. Minute ließ Hahn einen harmlosen Mix aus Schuss und Flanke von Hammerschmidt durchrutschen. Hahn, bekannt als sehr sicherer und starker Rückhalt, suchte direkt nach dem Duschen das Weite. „Kein Vorwurf an ihn. Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen“ nahm TuS-Coach den 35-Jährigen in Schutz, gleichwohl habe er es nicht für möglich gehalten, dass er solche Szenen wie die von Karius heute nochmal erleben würde. Den Gundersweilerern, die in Person von Sajoscha Basalyk und Bastian Steer noch zwei Hochkaräter zur Vorentscheidung ausließen, war es egal. Das Glück war heute auf ihrer Seite. Den leistungsgerechten 3:3-Ausgleich markierte Kanoffsky mit seinem zweiten Treffer. Sein direkt verwandelter Freistoß ins Tormann-Eck beschert dem TuS, der in Durchgang zwei offensiv kaum noch Akzente setzte, das Entscheidungsspiel um Platz zwei gegen Niederkirchen. Hammerschmidt: „Das Remis geht in Ordnung. Es war ein würdiges Saisonfinale. Spannend bis zum Schluss. Wir sind die glücklichen Sieger.“ Kollege Bauer gratulierte dem SVG. Auch wenn von seiner Truppe in der von Regen geprägten zweiten Halbzeit nach vorne nicht mehr viel lief, die zwei Torwart-Fehler seien eben spielentscheidend gewesen. Torjäger Ruppert fügte hinzu: „Am Ende müssen wir zufrieden sein, dass wir noch das 3:3 gemacht haben. Nun freuen wir uns auf das Entscheidungsspiel.“ Große Enttäuschung klingt anders. Bolanden bleibt weiter im Rennen. So spielten sie SV Gundersweiler: Heske - Gress, Fingerhut, Navarro, Cornelius - Wasem (46. Bäcker), Sajoscha Basalyk - Tobias Basalyk (46. Hammerschmidt), Steer, Ayikbaba - Paul TuS Bolanden: Hahn - Denig (85. Dominik Bär), Ultes, Andreas Ruppert, Lawall - Kabs, Oberländer - Kanoffsky, Blachetzki (85. Marco Ruppert), Bär - Christoph Ruppert Tore: 0:1 Kanoffsky (17., Foulelfmeter), 1:1 Paul (19.), 1:2 Christoph Ruppert (26.), 2:2 Cornelius (66.), 3:2 Hammerschmidt (83.), 3:3 Kanoffsky (86.) - Beste Spieler: Cornelius, Navarro, Paul - Kanoffsky - Gelbe Karten: Navarro, Bäcker, Sajoscha Basalyk - Andreas Ruppert , Ultes - Zuschauer: 410 - Schiedsrichter: Benedum (Mehlingen).

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