Donnersbergkreis „Beitrag, sich stärker mit Tabu-Thema zu beschäftigen“

Mit dem von Matthias Roth (2.v.r.) überreichten Scheck der Sparkasse Donnersberg hat Zoar bereits 90.000 Euro für das Hospiz ges
Mit dem von Matthias Roth (2.v.r.) überreichten Scheck der Sparkasse Donnersberg hat Zoar bereits 90.000 Euro für das Hospiz gesammelt. Doch weiteres Geld wird benötigt, betont Direktorin Martina Leib-Herr. Landrat Rainer Guth (rechts) und Manfred Schäfer unterstützen das Projekt.

„Diese Einrichtung schließt eine bislang noch bestehende Lücke im Kreis. Wenn wir dazu einen kleinen Beitrag leisten können, tun wir das gerne.“ Das hat Vorstandsmitglied Matthias Roth von der Sparkasse Donnersberg bei der Übergabe des Schecks in Höhe von 10.000 Euro an das Evangelische Diakoniewerk Zoar betont. Das Geld ist bestimmt für das erste stationäre Hospiz in der Nordpfalz, das derzeit in der Rockenhausener Speyerstraße gebaut und laut Planung im April eröffnet wird. Zoar-Direktorin Martina Leib-Herr freute sich über die Spende und informierte, „dass wir damit nun an den 90.000 Euro kratzen“. Das ist viel – aber noch nicht genug.

Denn wie mehrfach berichtet, werden 95 Prozent des in Rheinland-Pfalz festgelegten Hospiz-Tagessatzes von der Krankenkasse übernommen. Die restlichen fünf Prozent für die Errichtung und künftig auch jedes Jahr den Betrieb muss Zoar über Spenden aufbringen. Das sind bei einer veranschlagten Investitionssumme von 1,5 Millionen Euro im ersten Schritt 100.000 Euro – Tendenz steigend. Denn neben den derzeit generell hohen Preisen in der boomenden Baubranche verursachten vor allem Auflagen des Denkmalschutzes im Zusammenhang mit dem Erhalt einer alten Scheune – hier wird sich künftig ein Raum der Stille befinden – erheblichen Mehraufwand und damit auch -kosten. Dagegen steht der Rohbau mit den Zimmern der vorerst acht Bewohner vor der Fertigstellung: Mitte November soll auf der 1500 Quadratmeter großen Hofanlage Richtfest gefeiert werden, teilte Leib-Herr mit. „Schön, dass uns die Sparkasse in solch einer Größenordnung unterstützt“, sagte die Direktorin. Zwar zeigte sie sich begeistert von der Bereitschaft der Nordpfälzer, zur Realisierung des Projekts beizutragen: „Wir haben beispielsweise sehr viele Kleinspender.“ Aber gerade in der ländlichen Region „100.000 Euro oder mehr einzusammeln, das ist schon eine Aufgabe“, so Leib-Herr. Sehr froh ist sie über die große Akzeptanz, die das Vorhaben – inklusive des Standorts mitten in der Stadt – in der Bevölkerung genießt: „Wenn ich sehe, dass es anderswo Demonstrationen und Bürgerinitiativen gegen den Bau von Hospizen gibt, dann sind wir natürlich glücklich.“ So hätten sich etwa schon künftige Nachbarn bereit erklärt, ehrenamtlich in der Einrichtung mitzuarbeiten. Wobei Leib-Herr generell betont, dass es „ohne freiwillige Helfer nicht funktionieren wird“. Ein wichtiger Mosaikstein werde ferner die bereits jetzt gute Kooperation mit dem Ambulanter Hospiz- und Palliativdienst sein. Daran anknüpfend hoffte Roth, dass „die Spende der Sparkasse dazu beitragen kann, sich stärker mit diesem Tabu-Thema zu beschäftigen“. Zur Steigerung dieser Mentalität werde seiner Ansicht nach auch „die sehr gute Lage“ des Hospizes beitragen. Insgesamt sei das Geld hervorragend angelegt, so Roth, der ferner die „vielfältigen Geschäftsbeziehungen“ des Geldinstituts zu Zoar hervorhob. Landrat Rainer Guth sah es ebenfalls als „große Leistung“ des neuen Angebots an, „dieses Thema aus dem Verborgenen zu holen und bewusst zu machen, dass das Sterben zum Leben gehört“. Er zeigte sich überzeugt, dass die Akzeptanz noch zunehmen werde, „wenn Angehörige mitbekommen und weitergeben, was hier zum Wohl der Menschen geleistet wird“. Manfred Schäfer, unter anderem im Betreuungsverein und bei den Rotariern sowie in der Spenden-Akquise für das Hospiz aktiv, zeigte sich „sehr dankbar“, dass Zoar dieses Projekt in Angriff genommen hat. „Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass es dort nicht als Pflichterfüllung gesehen, sondern fast schon mit Begeisterung angegangen wird.“ Info —Spendenkonto für das Hospiz: Volksbank Kaiserslautern, Stichwort Hospiz. IBAN: DE41 5409 0000 0084 8484 84; BIC: GENODE 61 KL 1. —Da Zoar auch in den Folgejahren jeweils fünf Prozent der Betriebskosten für das Hospiz über Spenden finanzieren muss, ist das Diakoniewerk besonders dankbar für kontinuierliche Unterstützung, beispielsweise in Form eines Dauerauftrags oder einer Mitgliedschaft im Förderverein Zoar „Hospiz“. Infos: E-Mail foerderverein@zoar.de oder Telefon 06361 452-288.

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