Donnersbergkreis „Das hat nochmal alles übertroffen“

Unterwegs in der Natur: Die Läufer haben sich begeistert gezeigt von den abwechslungsreichen, anspruchsvollen Strecken beim Donn
Unterwegs in der Natur: Die Läufer haben sich begeistert gezeigt von den abwechslungsreichen, anspruchsvollen Strecken beim Donnersberg-Trail.

«Imsbach.» Rund 270 Starter, zum Teil sogar aus den Niederlanden und Frankreich, hervorragendes Wetter, abwechslungsreiche, aber auch anspruchsvolle Strecken und viele, viele zufriedene, gleichwohl aber auch erschöpfte Gesichter: Die zweite Auflage des Donnersberg-Trails – gleichzeitig auch die erste mit Zeitnahme –, vom Leichtathletik-Club Donnersberg und der Verbandsgemeinde Winnweiler organisiert, war am Samstag ein voller Erfolg. Schnellster über die längste Distanz war mit dem Otterbacher Max Kirschbaum ein Spitzenläufer in der Trail-Szene.

Da staunte auch Roland Schreiber nicht schlecht, als Max Kirschbaum den letzten kleinen, aber durchaus giftigen Anstieg hinauf zur Kupferberghütte nahm und in 3:41:59 Stunden im Ziel ankam. „Ich hätte nicht gedacht, dass man die 45-Kilometer-Strecke unter vier Stunden laufen kann“, gestand der Vorsitzende des Donnersberger Leichtathletik-Clubs. Doch nicht nur Kirschbaum belehrte ihn eines Besseren, knapp fünf Minuten später kam mit Christian Dörr von der Landau Running Company sogar noch ein zweiter Läufer über diese Distanz unter vier Stunden an. „Zu Beginn war es doch sehr schnell. Ich wusste nicht, ob es eine gute Entscheidung war, so zügig anzugehen, da es schon gleich sehr technisch wurde. Doch alles hat geklappt. Ich konnte meinen Rhythmus bis zum Ende halten“, freute sich Kirschbaum. Da hatte er nicht nur die rund 45 Kilometer in den Beinen, sondern auch etwa 1800 Höhenmeter über Stock und Stein mit schmalen Pfaden und einigen kräftigen Anstiegen, vorbei an alten Gruben und über den Donnersberg. Das Gebiet ist dem 31-Jährigen nicht unbekannt, schon so manche Trainingseinheit hat er hier abgespult. Max Kirschbaum wusste also in etwa, was ihn erwartet – und war dennoch total beeindruckt: „Die Veranstaltung war absolut top. Strecke, Organisation ... Das hat nochmal alles übertroffen, was ich von Karl-Heinz und seiner Truppe erwartet habe.“ Eine Meinung, mit der der Läufer freilich nicht alleine war. Fast alle, die im Ziel ankamen, schwärmten. Mit Karl-Heinz meinte Kirschbaum übrigens Karl-Heinz Klos, der zusammen mit seinem Helferteam viele, viele Stunden in die Veranstaltungsorganisation gesteckt hatte. „Meine Frau kann das Wort Trail nicht mehr hören“, scherzte Klos morgens noch bei der Begrüßung der Läufer. Klos kennt sich in seiner Heimat natürlich bestens aus, ist selbst schon zahlreiche Trails gelaufen und weiß, was sich die Läufer wünschen, die anspruchsvolles Gelände in der Natur lieben. Und genau das bekamen sie auch. Bereits nach einem Kilometer wurde es bei einer Bergab-Passage Richtung Falkensteiner Tal auf matschigem Untergrund anspruchsvoll, das setzte sich später im Falkensteiner Felsenland fort. Da mussten die Läufer sogar ein Seil zu Hilfe nehmen, um einen Felsen zu erklimmen. Die Imsbacher Gruben, so manch wunderbarer Ausblick am und auf dem Donnersberg – an Abwechslung fehlte es den Läufern wahrlich nicht. „Ihr habt heute eine Hammer-Veranstaltung hingekriegt. Tolle Strecken und auch gute Markierungen“, schickte etwa Heike Buchinger ein Lob an die Facebook-Seite des LC Donnersberg. „Wir sind super zufrieden. Alle sind gesund angekommen. Es gab keine Verletzungen“, resümierte Roland Schreiber. 25 Helfer waren im Einsatz, die Strecke war hervorragend mit Pfeilen auf dem Boden und Flatterbändern an den Bäumen markiert, so dass die Läufer wussten, wo sie lang müssen. Alleine das sind Stunden an Arbeit. Schnellste Läuferin über die 45-Kilometer-Strecke war Eva Katz vom RC Vorwärts Speyer/Otterstadt. Über die 30 Kilometer siegten Gregor Schreiner (Rowe Triathlon) und Silke Herrgen (Landau Running Company). Über die 18 Kilometer hatten mit Felix und Max Rahm zwei Talente des LC Donnersberg sowie mit Sabine Schmitt (TV Alzey) die Gewinnerin des Weinstraßenmarathons die Nase vorn. Über 10 Kilometer waren Benjamin Kass (Pfälzer Blitze) und Katrin Gabelmann aus Steinbach die Gewinner. Ob es auch im nächsten Jahr wieder einen Donnersberg-Trail geben wird, vermochte Roland Schreiber am Samstagabend noch nicht zu sagen – vor allen Dingen mit Blick auf den hohen Organisationsaufwand. Der Verein richtet zudem auch noch Jahr für Jahr den Donnersberglauf aus. Max Kirschbaum wäre bei einer weiteren Auflage sicher wieder dabei. Er hatte den Donnersberg-Trail – übrigens genauso wie den Keufelskopf Ultra-Trail vor 14 Tagen über 85 Kilometer und mit 3600 Höhenmetern in Reichweiler (Kreis Kusel), den er ebenfalls gewann – als Vorbereitungswettkampf auf die Deutsche Meisterschaft im Ultratrail in Veithshöchheim im Maintal am 14. Juli genutzt. Dort stehen 65 Kilometer und 1400 Höhenmeter auf dem Programm. „Nicht so schwierig, dafür aber bestimmt sehr schnell“, vermutet der Läufer.

x